Am 23. und 24. Oktober 2025 war Bamberg Treffpunkt für Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kulturerbe-Siegel-Stätten (EKS) aus Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik.
Gastgeber war die EKS-Stätte ‚Cisterscapes – Cistercian Landscapes Connecting Europe‘, die gemeinsam mit dem Nationalen Koordinator für das EKS in Deutschland zu einer zweitägigen regionalen Tagung einlud. Ziel war es, die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Stätten zu vertiefen und Strategien zur Stärkung des europäischen Kulturerbes zu entwickeln.
Das EKS: Ein Zeichen für gemeinsame europäische Werte
Das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) ist eine Initiative der Europäischen Union, die Stätten von besonderem symbolischen Wert für die europäische Geschichte und Identität auszeichnet. Dabei geht es nicht nur um den Erhalt historischer Denkmäler, sondern vor allem um die Förderung gemeinsamer Werte wie Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. EKS-Koordinator Eric Seng betonte den verbindenden Charakter der Initiative: „Das EKS ist mehr als nur eine Plakette an einem Gebäude. Es steht für Menschen, die grenzüberschreitend zusammenarbeiten, um die gemeinsame Geschichte Europas lebendig werden zu lassen.“ Das Treffen in Bamberg bot eine wertvolle Gelegenheit, Ideen auszutauschen, bewährte Verfahren zu teilen und neue Wege zu finden, das Siegel in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen.
Landkreis Bamberg als Gastgeber und Impulsgeber
Landrat Johann Kalb, Initiator des Projekts Cisterscapes, zeigte sich erfreut über das große Interesse und den lebendigen Austausch: „Als Landrat des Landkreises Bamberg war es mir eine große Freude, das Regionaltreffen auszurichten. Es war eine großartige Gelegenheit, die anderen EKS-Stätten kennenzulernen und gleichzeitig die seit 2019 erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb unseres Cisterscapes- Netzwerks mit 17 Partnerstätten in fünf Ländern vorzustellen.“ Das Projekt Cisterscapes – Cistercian Landscapes Connecting Europe verbindet Zisterzienserlandschaften in mehreren europäischen Ländern und macht deren gemeinsames kulturelles Erbe erfahrbar. Als transnationaler Koordinator leistet der Landkreis Bamberg einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung und Vermittlung dieses Erbes.
Austausch über Zukunft, Sichtbarkeit und Förderung
Im Mittelpunkt der Tagung standen Fragen zur Weiterentwicklung des Europäischen Kulturerbe-Siegels, zur Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und zu Finanzierungsmöglichkeiten gemeinsamer Projekte. Die Teilnehmenden diskutierten über Strategien, wie das EKS insbesondere junge Menschen stärker einbinden und das Bewusstsein für europäische Werte fördern kann. Die österreichische Koordinatorin Meena Lang hob den lebendigen Charakter des Kulturerbes hervor: „Dieses Treffen hat gezeigt, dass Kulturerbe nicht statisch ist. Es ist ein lebendiger Dialog, der Gemeinschaften verbindet und stärkt. Durch Zusammenarbeit können wir Projekte schaffen, die junge Menschen einbeziehen, den kulturellen Austausch fördern und das EKS bekannter machen.“ Auch der tschechische Vertreter Tomáš Řepa unterstrich die Bedeutung des Netzwerks: „Durch unsere Zusammenarbeit stellen wir sicher, dass diese Stätten nicht nur erhalten bleiben, sondern auch aktiv zur Bildung und zum kulturellen Austausch in ganz Europa beitragen.“
Bamberg als Ort des europäischen Dialogs
Während des Treffens besuchten die Teilnehmenden die EKS-Stätte ‚Cisterscapes – Cistercian Landscapes Connecting Europe‘ und erhielten Einblicke, wie grenzüberschreitende Kooperationen das Bewusstsein für das gemeinsame Kulturerbe stärken können. Das Regionaltreffen in Bamberg machte deutlich: Europäische Geschichte ist kein Relikt der Vergangenheit, sondern ein lebendiges Band, das Menschen, Orte und Ideen verbindet – über Grenzen hinweg.
Ein lebendiges Netzwerk des europäischen Erbes
Seit seiner Einführung im Jahr 2011 hat das Europäische Kulturerbe-Siegel bereits 67 Stätten in 22 EU-Mitgliedstaaten ausgezeichnet. Sie erzählen Geschichten von Widerstandskraft, Kreativität und Solidarität – von historischen Meilensteinen wie dem Westfälischen Frieden bis hin zum Hambacher Schloss. Das Treffen in Bamberg zeigte eindrucksvoll, wie durch gemeinsames Engagement und Austausch das europäische Kulturerbe lebendig bleibt – als verbindendes Element einer vielfältigen Gemeinschaft.















