In Rekordgeschwindigkeit hat die Stadtbau GmbH die Räumlichkeiten für den deutsch-arabischen Kulturverein in der Geisfelder Straße hergerichtet und um einen Gebetsraum ergänzt. Erst im Juli war der Bauantrag genehmigt und das Verfahren mit einer digitalen Bürgerbeteiligung begleitet worden. Am 22. Juli gab schließlich der Stadtrat endgültig „Grünes Licht“ für das Projekt. Nur zwei Monate später konnte die Stadtbau jetzt den Schlüssel an den neuen Mieter übergeben.
Die Maßnahme stand unter erheblichem Zeitdruck, denn der aktuelle Mietvertrag für den deutsch-arabischen Kulturverein in der Baunacher Straße war zum 30. September gekündigt worden. Ursprünglich war vorgesehen, die Gebetsräume aus Bamberg-Nord auf das Gelände des ehemaligen Bundessortenamtes am Sendelbach zu verlegen. Die ersten Schritte zur Umsetzung waren bereits eingeleitet, als am 16. März die Bayerische Staatsregierung den Katastrophenfall wegen der Corona-Pandemie ausrief. Auch für die Stadtverwaltung war dies ein unvorhersehbares und plötzliches Ereignis. Das für die Gebetsräume vorgesehene Gebäude am Sendelbach wurde zu einer Corona-Teststelle umfunktioniert. Damit musste die Stadt Bamberg eine neue Lösung finden. Dies ist schließlich geglückt. Auf dem ehemaligen Muna-Gelände in der Geisfelder Straße 96 wurde ein leerstehendes Haus als Ort für die Gebetsräume des deutsch-arabischen Kulturvereins gefunden.
Der Standort in der Geisfelder Straße bietet zahlreiche Vorteile: So sind ausreichend Parkplätze auf dem Grundstück vorhanden und die Bewohner in Bamberg-Ost müssen nicht mit Park-Such-Verkehr rechnen. „Die gefundene Lösung hier in der Geisfelder Straße ist das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten“, freute sich Oberbürgermeister Andreas Starke über den guten Ausgang eines schwierigen Prozesses. Er dankte daher der Stadtbau GmbH, den Bürgervereinen Bamberg-Nord und Bamberg-Ost sowie den Mitgliedern des Bamberger Stadtrats, die mit ihren Entscheidungen den Umzug erst möglich gemacht hätten. „Und natürlich gilt mein Dank den Mitgliedern des deutsch-arabischen Kulturvereins für den konstruktiven Austausch“, so der OB.
„Wir haben uns dieser außergewöhnlichen Aufgabe zur Bereicherung der religiösen Landschaft in Bamberg gerne gestellt“, ergänzte Veit Bergmann, Geschäftsführer der Stadtbau GmbH. Auch er sprach den Beteiligten sein Lob aus: „In einer gemeinsamen Kraftanstrengung haben die Stadtbau-Mitarbeiter und die beteiligten lokalen Firmen mitten in der sommerlichen Urlaubssaison und trotz Corona bedingter Schwierigkeiten die pünktliche Fertigstellung des Anbaus möglich gemacht.“ Das bestehende Gebäude – Teil der ehemaligen Militärverwaltung auf dem Gelände – wurde durch einen Anbau aus Holz ergänzt, der dem Verein nun als Gebetsraum dient.
Der 1. Vorsitzende des Kulturvereins, Mohammed Adous, dankte allen Beteiligten für die neue Gebets- und Kulturstätte, die für alle Interessierten offen sein solle. Samer Ezzaghoul überreichte Oberbürgermeister Andreas Starke diesen Dank in Form einer Urkunde. „Hier in Bamberg steht die Religionsfreiheit nicht nur auf dem Papier, sie wird auch tatsächlich gelebt“, so das Mitglied des deutsch-arabischen Kulturvereins.