Unter dem Motto ‚Viel zu erzählen‘ eröffnete die Volkshochschule (vhs) Bamberg Stadt ihr neues Semester.
Rund 250 Gäste waren im Alten E-Werk und im Live-Stream dabei. Sie erlebten ein Programm aus Literatur, Musik und Begegnungen, das zum Austausch anregte und Lust auf die kommenden Monate machte.
Literarische Impulse von Dr. John von Düffel
Im Mittelpunkt stand der neue Intendant des ETA Hoffmann Theaters, Dr. John von Düffel. Er las aus seinem Werk ‚Das Wenige und das Wesentliche‘ und widmete sich den Themen ‚Anfänge und Ankommen‘ – Momente voller Hoffnung, Energie, Risiko und Sehnsucht „Wir können uns nur verstehen, wenn wir unsere eigene Geschichte verstehen“, erklärte John von Düffel. Er betonte, dass es nicht darum gehe, Geschichten zu beschönigen, sondern sie ehrlich zu erzählen.
Theater und die Frage nach der eigenen Geschichte
Von Düffel spannte den Bogen zu aktuellen Inszenierungen am Theater, etwa ‚Kafkas Erzählungen‘ oder ‚Gefährliche Liebschaften‘. Immer gehe es um die zentrale Frage: ‚In welcher Geschichte bin ich?‘ Im Gespräch mit vhs-Leiterin Dr. Anna Scherbaum machte er deutlich, dass Geschichten unser Selbstverständnis prägen und sich mit uns verändern. Orte wie Theater und vhs seien daher unverzichtbar, gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen.
Musikalische Klangbilder von Jochen Neurath
Für die musikalische Begleitung sorgte Jochen Neurath, frisch ausgezeichnet mit dem Kulturförderpreis der Stadt Bamberg. Er stellte Teile seines Klavierzyklus ‚Stundenbuch – 12 Meditationen‘ vor, inspiriert von Düffels Werk. Besonders hervorgehoben wurde die eigens komponierte ‚Szene am Bach‘, die das Publikum mit musikalischer Tiefe berührte.
Die vhs als Ort vieler Geschichten
Auch vhs-Leiterin Dr. Scherbaum griff das Motto des Semesters auf: „Jeder Kurs und jede Begegnung in der vhs wird zu unserer kleinen Geschichte, die unser Leben bereichert und die wir weitererzählen können.“
Das Programm ist umfangreich:
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über 800 Kurse, Führungen, Vorträge und Veranstaltungen
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Themen zum 200. Todestag von Jean Paul
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Angebote zur Demokratiebildung
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Kreativkurse für Kinder rund um die Inszenierung der ‚Unendlichen Geschichte‘
Wertschätzung und Humor zum Auftakt
Bürgermeister Wolfgang Metzner eröffnete die Matinee mit einem Augenzwinkern: „Heute beginnt das Semester nicht wie gewohnt am Abend, sondern am Vormittag und wir starten mit Kultur zum Frühstück.“ Er würdigte die vhs als Ort des Wissens, der Begegnung und der persönlichen Entwicklung. Ob Sprachkurse, Gesundheitsangebote oder Kultur – sie erweitere Horizonte und fördere Gemeinschaft.
Begegnung und Austausch im Foyer
Nach dem offiziellen Teil kamen die Gäste bei Snacks und Getränken miteinander ins Gespräch. Ein Highlight war die Fotoausstellung ‚Bambergs neue Stadtteile‘, die von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des vhs-Fotokurses gestaltet wurde. Mit einem herzlichen Appell schloss Dr. Scherbaum die Veranstaltung: „Nutzen Sie die Angebote der vhs rege und schreiben Sie Ihr eigenes Kapitel in diesem Semester.“
Ein Vormittag voller Inspiration
Die Matinee im Alten E-Werk hat gezeigt, wie eng Literatur, Musik und persönliche Begegnungen miteinander verbunden sind. Sie machte deutlich, dass die vhs Bamberg weit mehr ist als ein Ort des Lernens – sie ist ein lebendiger Raum für Geschichten, Kreativität und Austausch. Mit einem vielseitigen Programm und der Einladung, selbst aktiv zu werden, öffnet das neue Semester Türen zu neuen Erfahrungen und bereichernden Momenten.