In Bamberg gehören E-Scooter längst zum Stadtbild – und damit auch das bekannte Problem: Sie werden quer auf Gehwegen, vor Hauseingängen oder an Straßenecken abgestellt und behindern so Fußgängerinnen, Kinderwagen und Rollstuhlfahrende.
Dabei sollte längst ein Abstellkonzept der Stadt dafür sorgen, dass die Elektroroller nur noch in festgelegten Zonen abgestellt werden dürfen. Doch die Umsetzung lässt weiter auf sich warten – zum Ärger vieler Bürgerinnen und Bürger und insbesondere der Grünen Fraktion im Stadtrat.
Grüne mahnen Umsetzung seit Jahren an
Christian Hader, Stadtrat von Grünes Bamberg, zeigt sich zunehmend frustriert. Bereits im Juni 2023 forderte Hader ein entsprechendes Konzept, zuletzt im März 2025 – diesmal mit der Androhung einer Aufsichtsbeschwerde bei der Regierung von Oberfranken, falls die Stadt weiter untätig bleibe. Zwar stand das Thema im Juni 2025 auf der Tagesordnung des Mobilitätssenats, und die Verwaltung stellte sogar Pläne für mögliche Zonen vor. Doch eine Entscheidung blieb aus.
Beteiligung der Bürgervereine verzögert Beschluss
Im Anschluss sollten die Bürgervereine zu den geplanten Abstellzonen Stellung nehmen. Dabei kam es offenbar zu weitergehenden Forderungen, als ursprünglich von der Verwaltung vorgesehen. Seitdem ist das Thema erneut ins Stocken geraten. Beim Mobilitätssenat im Oktober stand der Punkt nicht mehr auf der Tagesordnung, was Hader deutlich kritisiert.
Forderung nach entschiedenem Handeln
Hader richtet sich nun in einem offenen Brief direkt an Oberbürgermeister Andreas Starke, der sich am Ende seiner Amtszeit befindet. Darin fordert er schnelles Handeln statt weiterer Verzögerungen: „Die Bürgerinnen und Bürger, die auf sichere und unverstellte Gehwege angewiesen sind, erwarten zu Recht souveränes Handeln vom OB und nicht ein Abwarten, bis die letzten Monate der Amtszeit herum sind.“ Für die Grünen steht fest: Die Sicherheit und Barrierefreiheit im öffentlichen Raum darf nicht länger unter bürokratischen Verzögerungen leiden.
E-Scooter sollen in feste Zonen
Das von der Verwaltung entwickelte Konzept sieht vor, dass E-Scooter nur noch in ausgewiesenen Abstellbereichen geparkt werden dürfen. Anbieter wie Tier oder Bolt sollen ihre Fahrzeuge künftig per GPS-Ortung nur noch dort abstellen lassen können. Damit soll verhindert werden, dass Roller willkürlich im Stadtgebiet verteilt werden und Gehwege blockieren – ein Problem, das in vielen deutschen Städten bereits mit ähnlichen Konzepten erfolgreich gelöst wurde.
Bürger erwarten Lösungen statt weiterer Vertröstungen
Während andere Kommunen längst klare Regeln für das Abstellen von E-Scootern eingeführt haben, bleibt Bamberg bislang ohne sichtbare Fortschritte. Die Grünen fordern daher, das Thema zeitnah im Stadtrat zu beschließen und die Umsetzung noch vor Jahresende 2025 zu starten. Denn eines ist klar: Das E-Scooter-Chaos auf Bambergs Straßen und Gehwegen sorgt nicht nur für Unmut, sondern auch für Sicherheitsrisiken, die sich nach Ansicht vieler längst vermeiden ließen.















