Bamberg. Das Erzbistum Bamberg hat gemäß der Vereinbarung zwischen Deutscher Bischofskonferenz und dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung eine Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch eingerichtet.
„Wir wollen mit allen unseren Möglichkeiten einen Beitrag leisten, Missbrauchsfälle in Zukunft zu verhindern, und dort, wo sie geschehen sind, die Täter benennen und bestrafen, vor allem aber den Betroffenen beistehen“, sagte Erzbischof Ludwig Schick.
Ziel dieser Kommission ist laut Vereinbarung „die Erfassung von Tatsachen, Ursachen und Folgen von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche, die Identifikation von Strukturen, die sexuellen Missbrauch ermöglicht oder erleichtert oder dessen Aufdeckung erschwert haben sowie den administrativen Umgang mit Täter_innen und Betroffenen“. Die Aufarbeitung soll das geschehene Leid anerkennen, einen Reflexionsprozess anregen, die Betroffenen an den Prozessen beteiligen und ihnen im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten Zugang zu den sie betreffenden Informationen und Unterlagen ermöglichen.
Erzbischof Schick berief sieben Mitglieder, die am Donnerstag zu einer konstituierenden Sitzung zusammen gekommen sind. Sie wählen in der nächsten Sitzung eine/n Vorsitzende/n.
Generalvikar Georg Kestel rief noch einmal dazu auf, dass Betroffene im Erzbistum sich bei der Kommission melden möchten zur Mitarbeit und Bildung eines Betroffenenbeirates.
Unabhängig davon bleibt Rechtsanwältin Eva Hastenteufel-Knörr Missbrauchsbeauftragte des Erzbistums und zusammen mit Marlies Fischer und Ute Staufer vom Sozialdienst katholischer Frauen und dem ehemaligen Oberstaatsanwalt Joseph Düsel Ansprechpartner für Opfer, Betroffene und Wissensträger/innen.