Am Donnerstag, den 19. Juni 2025, beginnt das Fronleichnamsfest in Bamberg mit einem feierlichen Pontifikalamt um 8 Uhr im Dom.
Hauptzelebrant ist Erzbischof Herwig Gössl, der dem Festgottesdienst vorsteht. Der Domchor, die Mädchenkantorei und die Domkantorei sorgen gemeinsam mit dem Gastchor aus Uppsala (Schweden) für einen musikalisch bewegenden Rahmen.
Traditionelle Prozession durch die Altstadt
Im Anschluss an den Gottesdienst zieht eine große Prozession durch die historische Altstadt Bambergs. Diese jahrhundertealte Tradition reicht bis ins Jahr 1390 zurück und zieht jedes Jahr mehrere Tausend Gläubige und Besucher an. Die Prozession endet auf dem Domplatz mit dem Eucharistischen Segen.
Vielfältige Beteiligung – Ein Bild des gelebten Glaubens
Zahlreiche Gruppen und Organisationen nehmen an der Prozession teil:
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Pfarrgemeinden, Geistliche und Ministranten
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Ritterorden wie der Deutsche Orden und die Ritter vom Heiligen Grab
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Ordensfrauen und -männer, Bruderschaften, Innungen und Vereine
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Bamberger Gärtner, die das Zunfterbe pflegen
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Vertreter von Stadt und Landkreis, darunter Politiker und Institutionen
Zentrale Elemente wie die Marienstatuen der Pfarreien Unsere Liebe Frau und St. Martin sowie das etwa 600 Kilogramm schwere Domkreuz, das von 18 Männern getragen wird, gehören zum eindrucksvollen Bild der Prozession.
Geordneter Ablauf mit religiösen Höhepunkten
Die Prozession folgt einer festgelegten Route mit vier Stationen:
- Erste Station: Altar im Dom – Residenzstraße – Elisabethenstraße – Untere Sandstraße – Markusbrücke
- Zweite Station: Markusstraße – Markusplatz – Kapuzinerstraße – Holzmarkt – Heumarkt – Fleischstraße
- Dritte Station: Rathaus Maxplatz – Grüner Markt – Karolinenstraße
- Vierte Station: Abschluss auf dem Domplatz
An den Stationen finden kurze Ansprachen, Gebete und Gesänge statt. Ein Begleitheft mit Liedern und Gebeten wird von den Ordnern verteilt. Die digitale Version steht unter www.fronleichnam.erzbistum-bamberg.de zur Verfügung.
Prozessionsaufstellung mit Symbolkraft
Die Prozession ist sorgfältig gegliedert. Sie beginnt mit der Domfahne und dem Kreuz der Dompfarrei und endet mit dem Allerheiligsten, das unter Begleitung von Bäckerzunft und Polizei getragen wird. Dazwischen reihen sich zahlreiche Gruppen in einer symbolträchtigen Reihenfolge ein – von Bruderschaften über das Domkapitel bis hin zu verschiedenen kirchlichen und weltlichen Verbänden.
Wetterbedingte Änderungen – Online informiert bleiben
Sollte das Wetter eine Durchführung der Prozession unmöglich machen, erfolgt eine Absage am selben Tag ab 7.00 Uhr. Informationen werden auf der offiziellen Homepage www.erzbistum-bamberg.de sowie auf der Facebook-Seite des Erzbistums veröffentlicht.
Tiefe Wurzeln – Die Geschichte der Bamberger Fronleichnamsprozession
Die Ursprünge des Festes in Bamberg gehen auf das Jahr 1390 zurück. Bischof Lamprecht von Brunn ordnete damals eine Prozession zu Ehren des Leibes Christi an – zunächst noch im kleineren Rahmen innerhalb der Domumgebung. Ab dem 16. Jahrhundert sind erste Stationen entlang des Prozessionswegs belegt. Die Form, wie sie heute besteht, entwickelte sich in der Barockzeit, dokumentiert in einem Zeremonienbuch von 1730. Seit 1822 führt das Domkapitel die große Prozession in der heutigen liturgischen Form durch. Sie ist seither ein fester Bestandteil der religiösen und kulturellen Identität Bambergs.
Ein lebendiges Glaubenszeugnis im Herzen Frankens
Das Fronleichnamsfest in Bamberg ist mehr als ein kirchliches Ritual – es ist ein Ausdruck gelebten Glaubens, der Gemeinschaft, Geschichte und Spiritualität miteinander verbindet. Die festliche Atmosphäre, die musikalischen Beiträge, die prächtige Prozession und die traditionsreiche Kulisse machen diesen Tag zu einem einzigartigen Erlebnis für Gläubige und Besucher gleichermaßen.