Am 28. November 2024 wird der Zweckverband Gymnasien in Stadt und Landkreis Bamberg über die mögliche Gründung eines neuen Gymnasiums entscheiden. Grundlage für diese richtungsweisende Entscheidung ist eine Untersuchung, die im Juli 2024 veröffentlicht wurde.
Diese prognostiziert, dass die Zahl der Gymnasiasten in der Region von derzeit rund 5600 auf etwa 7000 im Jahr 2031 steigen wird. Die Vorsitzenden des Zweckverbandes, Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb, bestätigten dies bei einem Treffen am 9. Oktober.
Mögliche Standorte: Hallstadt und Hirschaid
Im Mittelpunkt der Diskussion stehen zwei mögliche Standorte für das neue Gymnasium: Hallstadt und Hirschaid. Zweckverbandsvorsitzender Andreas Starke berichtete über Gespräche mit Vertretern benachbarter Regionen. Während die Vertreter des Landkreises Haßberge ein Gymnasium in Hallstadt als Bedrohung für ihre Schule in Ebern ansehen, gab es gegen Hirschaid keine nennenswerten Bedenken von den angrenzenden Gebietskörperschaften.
Kriterien für die Neugründung eines Gymnasiums
Martin Rohde, Ministerialbeauftragter für Gymnasien in Oberfranken, erläuterte in der Sitzung die wesentlichen Kriterien, die bei der Prüfung eines Antrags auf Schulneugründung zu berücksichtigen sind. Dazu gehören:
- Entwicklung der Schülerzahlen: Prognosen, wie sich die Zahl der Gymnasiasten entwickeln wird.
- Kapazität der bestehenden Schulen: Die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler in den bereits existierenden Gymnasien untergebracht werden können.
- Bestandsgefährdung: Ob die Gründung eines neuen Gymnasiums eine bestehende Schule in ihrer Existenz bedrohen würde.
Das Gutachten zu diesen Punkten wird voraussichtlich sechs bis zwölf Monate in Anspruch nehmen und anschließend dem Kultusministerium und dem Finanzministerium vorgelegt.
Maßnahmen zur Bewältigung des wachsenden Raumbedarfs
Um bereits kurzfristig auf den steigenden Platzbedarf, insbesondere durch die Rückkehr zum G9, zu reagieren, sind Erweiterungen an bestehenden Gymnasien in Bamberg geplant. Am Dientzenhofer-Gymnasium sollen bis zum Ende des Schuljahres 2025/26 sechs zusätzliche Klassenräume entstehen. Auch am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium wird es Baumaßnahmen geben: Zwölf neue Klassenräume und der Ersatzneubau von vier bestehenden Räumen sind hier vorgesehen.
Nutzung bestehender Gebäude
Zusätzlich wird geprüft, ob das Gebäude am ‚Vorderen Bach 6‘, das derzeit noch von der Montessori-Schule genutzt wird, nach deren Umzug als Raum für Gymnasialklassen dienen kann. Auch am Heinrichsdamm könnten mittelfristig Räumlichkeiten verfügbar werden, die aktuell noch vom Maria-Ward-Gymnasium belegt sind.
Architekturwettbewerb für Neubau des Dientzenhofer-Gymnasiums
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der Schulinfrastruktur ist der geplante Neubau des Dientzenhofer-Gymnasiums. Für diesen Neubau gibt es derzeit einen Architekturwettbewerb mit 111 Bewerbern. 15 ausgewählte Büros dürfen ihre Entwürfe bis Mitte Dezember einreichen. Eine Jury wird am 21. Februar 2025 die besten Entwürfe prämieren, und im Mai 2025 soll schließlich der Architekt beauftragt werden.