Mit der feierlichen Einweihung eines sanierten Festsaals auf dem Michaelsberg erhält die städtische Musikschule Bamberg ein neues architektonisches Highlight.
Der lichtdurchflutete Raum mit seinem gewölbten Holzdach – einer sogenannten ‚Holztonne‘ – bietet nicht nur eine einzigartige Akustik, sondern auch einen stimmungsvollen Ort zum Musizieren und Träumen. Die Grundmauern des Saals reichen bis ins Jahr 1872 zurück und fügen sich harmonisch in das Ensemble der ehemaligen Benediktinerinnenpropstei St. Getreu ein.
Segnung zwischen den Konfessionen
Die feierliche Eröffnung war geprägt von einem ökumenischen Geist: Dekanin Sabine Hirschmann und Pfarrer Helmut Hetzel segneten das Gebäude gemeinsam. Symbolisch wurde Weihwasser auf dem neuen Echtholzboden versprengt – ein stilles Zeichen für den Neuanfang und die spirituelle Dimension dieses besonderen Ortes. Der Festsaal liegt nicht nur am Michaelsberg, sondern auch mitten im Herzen des Bamberger Stadtdenkmals – ein Ort mit tiefer kultureller Bedeutung.
Raum für Musik, Bildung und Begegnung
Im neuen Festsaal finden bis zu 95 Gäste Platz. Neben der eleganten Architektur überzeugt er durch ein hochmodernes Lüftungs- und Akustiksystem. Bei der Einweihung zeigten die Schülerinnen und Schüler der Musikschule eindrucksvoll, was sie musikalisch zu bieten haben – ein Vorgeschmack auf viele kommende Konzerte. Zudem steht der Raum auch für externe Veranstaltungen zur Verfügung.
Finanzielle Unterstützung aus mehreren Händen
Die aufwendige Sanierung wurde durch ein Zusammenspiel verschiedener Fördermittel möglich gemacht. Die Oberfrankenstiftung beteiligte sich mit 382.000 Euro, die Bayerische Landesstiftung mit 90.000 Euro. Von der Städtebauförderung flossen weitere 500.000 Euro. Regierungspräsident Florian Luderschmid würdigte das Projekt als wichtigen Beitrag zur Aufwertung des Klosters St. Michael und seiner Umgebung. Bemerkenswert: Die gesamten Maßnahmen konnten im geplanten Budgetrahmen umgesetzt werden.
Musik als Brücke zur Stadtgesellschaft
Dr. Thomas Goppel, ehemaliger Staatsminister und Ehrenpräsident des Bayerischen Musikrats, hob in seiner Ansprache die gesellschaftliche Bedeutung der musikalischen Bildung hervor. „Singen ist Bestandteil des menschlichen Miteinanders“, sagte er. Und weiter: „Den Ton zu treffen, das ist die Grundlage, dass wir miteinander zurechtkommen.“ Für Goppel ist Bamberg ein Ort, der musikalisch wie menschlich eine Auszeichnung darstellt.
Symbolträchtiger Abschluss mit Steinway-Flügel
Zum emotionalen Höhepunkt der Feierlichkeiten wurde die symbolische Schlüsselübergabe: Architekt Stephan Gleisner überreichte den Schlüssel offiziell an Musikschulleiter Martin Erzfeld. Das Gebäude bleibt im Besitz der St. Getreu Stiftung, während die Stadt Bamberg als Mieterin auftritt. Krönender Abschluss: Die Enthüllung eines restaurierten Steinway-Flügels, ermöglicht durch großzügige Spenden aus der Stadtgesellschaft. Ein wertvolles Instrument, das nun im Herzen der Musikschule seinen Platz gefunden hat.
Ein Raum, der mehr als Musik ermöglicht
Mit dem neuen Festsaal gewinnt Bamberg nicht nur einen Veranstaltungsraum, sondern ein kulturelles Zentrum mit Seele. Das historische Gebäude auf dem Michaelsberg wurde behutsam erneuert und steht nun für Klang, Begegnung und Bildung. Hier können junge Talente wachsen, Musik in besonderer Atmosphäre entstehen – und Besucher die Kraft der Kultur neu erleben.















