Erzbischof Herwig Gössl hat das Christkönigsfest im Bamberger Dom als wichtiges Zeichen der Hoffnung bezeichnet.
Angesichts weltweiter Krisen, gesellschaftlicher Verunsicherung und persönlicher Sorgen rief er dazu auf, den Blick auf Christus nicht zu verlieren. Gerade das Festhalten an dem Gekreuzigten, der verspottet und für gescheitert erklärt wurde, zeige die wahre „Herrschaft Christi“.
„Wir sind in einer kritischen Lage“
Gössl machte deutlich, dass viele Menschen angesichts von Klimawandel, gesellschaftlicher Ungerechtigkeit und globalen Spannungen von Furcht geplagt seien. Der Satz „Rette dich selbst“, mit dem Jesus im Evangelium am Kreuz verhöhnt wird, sei heute mehr denn je Ausdruck eines verbreiteten Selbstschutz-Instinkts. Doch wenn jeder nur an die eigene Rettung denke, könnten die großen Herausforderungen unserer Zeit nicht bewältigt werden.
Glauben als Wegweiser für die Zukunft
Für eine gute Zukunft brauche es zwingend den Blick nach oben, betonte Gössl – also Vertrauen in Gott und die Dimension des Glaubens. Das Beispiel des mit Jesus gekreuzigten Verbrechers zeige, wie Vertrauen selbst in größter Not Hoffnung schenken könne. Dessen Bitte „Jesus, denk an mich“ sei ein Gebet, das zeige, dass selbst im Leid ein Blick voller Zuversicht möglich bleibe. Jesu Antwort – „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ – sei ein starkes Bild für die Hoffnung, die der Glaube schenkt.
„Kirche hat Zukunft“
Erzbischof Gössl zeigte sich überzeugt, dass die Kirche auch heute und in Zukunft ihren Platz im Leben der Menschen habe – vorausgesetzt, sie richte ihren Blick konsequent auf den Gekreuzigten und bekenne in ihm den lebendigen Gott. Nur so könne sie Orientierung und Halt geben.
Ein Fest mit geschichtlicher Bedeutung
Das Christkönigsfest wurde 1925 von Papst Pius XI. eingeführt – in einer Zeit politischer Unsicherheit nach dem Ersten Weltkrieg und kurz vor dem Aufstieg der NS-Diktatur. Bis heute schließt es als Fest am letzten Sonntag des Kirchenjahres den liturgischen Jahreskreis.















