Am siebten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga lieferten sich die BMA365 Bamberg Baskets und die FRAPORT SKYLINERS ein intensives Duell, das bis in die Schlusssekunden spannend blieb.
Vor 5.009 Zuschauern in der BROSE ARENA zogen die Bamberger am Ende knapp mit 77:80 (41:45) den Kürzeren. Während Frankfurt damit seinen Ruf als auswärtsstarkes Team weiter festigte, riss die Siegesserie der Bamberger nach drei Erfolgen in Folge.
Frühe Führung und starker Beginn – dann kommt der Bruch
Die Bamberger starteten mit viel Energie in die Partie. Richard Balint, trotz seiner Verletzung aus Hamburg wieder im Einsatz, eröffnete das Spiel mit einem Dreier zur frühen Führung (5:2). Auch Cobe Williams und Ibi Watson fanden schnell ihren Rhythmus, sodass Bamberg zunächst das Tempo bestimmte. Doch die SKYLINERS reagierten abgeklärt. Mit geduldigem Offensivspiel und aggressiver Defense fanden sie besser in die Partie und drehten das Spiel durch einen 16:2-Lauf im ersten Viertel (12:22). Nach zehn Minuten lag Frankfurt bereits mit 27:17 vorne – ein Warnsignal für die Gastgeber.
Le Dee dominiert – Frankfurt setzt sich ab
Im zweiten Abschnitt zeigte Jaedon Le Dee, warum er derzeit zu den herausragenden Spielern der Liga zählt. Der US-Amerikaner dominierte unter den Brettern nach Belieben, sicherte sich Rebounds im Dutzend und traf hochprozentig. Mit einer 12:2-Serie zogen die SKYLINERS bis auf 18 Punkte davon (21:39/15.). Erst in den letzten fünf Minuten vor der Pause fanden die Bamberger wieder in ihren Rhythmus. Angetrieben von der lautstarken Kulisse in der BROSE ARENA kämpften sie sich Punkt für Punkt heran und verkürzten bis zur Halbzeit auf 41:45 – das Spiel war wieder offen.
Emotionaler Wendepunkt: Williams bringt Bamberg in Führung
Nach dem Seitenwechsel sorgte Cobe Williams mit einem Dreier zum 46:45 für die erste Bamberger Führung seit dem ersten Viertel – der Lärmpegel in der Arena erreichte Höchstwerte. In dieser Phase schien die Partie zu kippen. Doch statt die Führung auszubauen, leisteten sich die Bamberger mehrere unnötige Ballverluste und unkluge Wurfentscheidungen. Frankfurt nutzte das eiskalt aus, blieb ruhig und ging wieder in Front. Kurz vor Ende des dritten Viertels sorgte ein unnötiges Foul von Williams an der Mittellinie dafür, dass die SKYLINERS durch zwei Freiwürfe mit 56:54 in Führung gingen.
Kampf bis zum Schluss – Le Dee sichert den Sieg
Mit einem 7:0-Lauf zu Beginn des Schlussabschnitts setzten sich die SKYLINERS erneut ab (54:63/33.). Die Hessen kontrollierten das Spiel nun über ihre starke Physis und das Rebounding. Besonders Le Dee, der am Ende ein Double Double mit 20 Punkten und 21 Rebounds auflegte, war unter dem Korb nicht zu stoppen. Trotz des Rückstands gaben die Bamberger nicht auf. In der Schlussminute verkürzte Watson auf 77:79, während Swope auf der Gegenseite nur einen Freiwurf traf. Die Chance auf den Ausgleich war da – doch der letzte Wurf von Balint wurde von William Christmas geblockt. Damit stand der 77:80-Endstand fest, ein bitteres Ende nach großem Kampf.
Stimmen zum Spiel
Adrian Petković (BMA365 Bamberg Baskets):
„Wir sind sehr verhalten ins Spiel gestartet und haben dann im zweiten komplett den Faden verloren. Hier sind wir mit fast 20 Punkten in Rückstand geraten. Insgesamt hatten wir beim Rebound große Probleme. Allein Le Dee hat 21 Rebounds geholt und als Team hatten die Frankfurter 18 Offensivrebounds. Das ist einfach viel zu viel. Wir wussten, dass sie sehr physisch spielen. Leider aber waren wir heute nicht in der Lage, genau das zu matchen und haben daher am Ende auch verdient verloren.“
Anton Gavel (Head Coach BMA365 Bamberg Baskets):
„Wir haben nicht physisch genug agiert, 18 Offensiv-Rebounds zugelassen und Jaedon Le Dee nicht vom Brett wegbekommen. Als das Spiel im dritten Viertel hätte kippen können, haben wir nach unseren Stopps dann in der Offensive schlechte Entscheidungen getroffen, den Ball weggeworfen und so dem Gegner wieder einen Lauf gestattet. Dass wir am Ende noch auf ein One-Possession-Game herangekommen sind, ist zwar schön, der Sieg heute wäre aber nicht verdient gewesen.“
Klaus Perwas (Head Coach SKYLINERS):
„Meine Mannschaft überrascht mich immer wieder mit der Art und Weise wie sie fightet. Das war heute vom Feinsten und zudem haben wir in der ersten Halbzeit auch ganz guten Basketball gespielt. In der zweiten Halbzeit ist das dann ein wenig gekippt, aber wir haben dennoch immer wieder die richtigen Antworten gefunden. Wir sind natürlich sehr froh hier gewonnen zu haben, denn die Bamberger sind wirklich sehr gut drauf. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel hier werden würde und haben gezeigt, dass wir uns auf unseren Fight und unsere Einstellung verlassen können.“
Schlüsselstatistiken des Spiels
| Kategorie | Bamberg | Frankfurt |
|---|---|---|
| Punkte | 77 | 80 |
| Rebounds | 35 | 49 |
| Offensiv-Rebounds | 8 | 18 |
| Freiwurfquote | 50 % | 72 % |
| Topscorer | Williams (26) | Le Dee (20) |
Auffällig: Zwei Drittel aller Bamberger Punkte gingen auf das Konto von Cobe Williams (26) und Ibi Watson (25). Bei den SKYLINERS überzeugten neben Le Dee vor allem Swope (12) und Caisin (10).
Blick nach vorn: Pokal-Herausforderung gegen Heidelberg
Lange Zeit zum Durchatmen bleibt den Bambergern nicht. Bereits am Donnerstag, 13. November, steht das BBL-Pokal-Viertelfinale auf dem Programm. Gegner sind die MLP Academics Heidelberg, Spielbeginn in der BROSE ARENA ist 20:00 Uhr. Tickets gibt es online, im Freak City Store oder an der Abendkasse – und die Fans dürfen sich auf ein weiteres intensives Basketballfest freuen.
Bamberg muss sich neu sortieren – aber das Feuer brennt
Trotz der Niederlage zeigte das Team von Anton Gavel einmal mehr Charakter und Moral. Entscheidend wird nun sein, wie schnell die Mannschaft die Rebound-Schwächen abstellt und den Fokus auf das nächste Ziel richtet. Mit der richtigen Einstellung und Unterstützung der Freaks im Rücken ist der nächste Heimsieg nur eine Frage der Zeit.















