Nach rund zehn Jahren Sanierungsarbeiten steht ein bedeutender Abschnitt der Restaurierung des Bamberger Doms kurz vor dem Abschluss.
In den kommenden Tagen sollen die Obergeschosse der beiden Osttürme vollständig vom Gerüst befreit werden. Damit bietet sich erstmals seit langer Zeit wieder ein fast unverbauter Blick auf alle vier Türme des Doms – ein Anblick, auf den viele Bambergerinnen und Bamberger gewartet haben. Bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren waren die Westtürme umfassend saniert worden. Mit dem Abschluss der aktuellen Arbeiten findet somit eine jahrzehntelange Restaurierungsetappe ihr vorläufiges Ende.
Spektakuläre Kranaktion in luftiger Höhe
Ein besonders beeindruckender Moment ereignete sich am Montag: In einer spektakulären Kranaktion wurde die massive Arbeitsbrücke zwischen den Osttürmen abgebaut. Diese war bereits am 7. November 2016 montiert worden und diente seither als wichtige Verbindung und Arbeitsplattform während der Restaurierung. Um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten, bleibt der Bamberger Dom am Mittwoch wegen der anstehenden Kranarbeiten noch einmal ganztägig geschlossen. Auch das Diözesanmuseum, das regulär mittwochs Ruhetag hat, bleibt an diesem Tag zu.
Jahrhundertealte Handwerkskunst in Aktion
Verantwortlich für die umfangreichen Arbeiten ist die Staatliche Dombauhütte Bamberg, die sich seit Jahrhunderten dem Erhalt des Doms widmet. Hier arbeiten hoch spezialisierte Steinmetze, Zimmerleute und Maurer Hand in Hand, um das mittelalterliche Bauwerk in seiner Substanz zu bewahren. Im Mittelpunkt der Sanierung steht die Sicherung des originalen Bestands. Dazu gehören die Ausbesserung verwitterter Steine, das Erneuern von Fugen sowie die gründliche Reinigung der Oberflächen. Ziel ist es, den Dom nicht nur äußerlich zu verschönern, sondern vor allem langfristig zu erhalten.
Weitere Arbeiten am Nordostturm geplant
Obwohl die oberen Bereiche der Osttürme bald frei von Gerüsten sind, gehen die Arbeiten an den unteren Geschossen des Nordostturms weiter. Die Dombauhütte setzt dort ihre Arbeiten fort, um auch die restlichen Bereiche gründlich zu überarbeiten. Der Arbeitsaufzug der Dombauhütte am Nordostturm bleibt daher weiterhin bestehen und wird für die laufenden Maßnahmen genutzt. Damit ist das Projekt zwar in einer entscheidenden Phase angekommen, jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen.
Ein Wahrzeichen im neuen Glanz
Mit der bevorstehenden Freilegung der Türme erhält Bamberg bald wieder einen ungehinderten Blick auf eines seiner bedeutendsten Wahrzeichen. Der Bamberger Dom, der zu den herausragenden Bauwerken der europäischen Romanik zählt, wird damit ein Stück weit in seinen ursprünglichen Glanz zurückversetzt. Viele Einheimische und Besucherinnen der Weltkulturerbe-Stadt dürfen sich darauf freuen, die vier Türme bald wieder in ihrer ganzen architektonischen Schönheit zu erleben – fast so, wie sie vor Jahrhunderten einst erbaut wurden.