Mit einer feierlichen Veranstaltung im Spiegelsaal der Harmonie hat die Stadt Bamberg ihren Baureferenten Thomas Beese verabschiedet.
Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Kultur und Zivilgesellschaft kamen, um dem scheidenden berufsmäßigen Stadtrat für sein langjähriges Engagement zu danken. Oberbürgermeister Andreas Starke würdigte Beese als einen Menschen, der „die Stadt wie seine Westentasche kennt“ und sich in außergewöhnlichem Maße um Bamberg verdient gemacht hat. Mit fachlicher Expertise, großem Pflichtbewusstsein und spürbarer Leidenschaft habe er die Stadtentwicklung über viele Jahre entscheidend geprägt.
Eine Karriere im Dienst des Welterbes
Thomas Beese trat 1996 in den Dienst der Stadtverwaltung ein – zunächst als Welterbe-Manager und Leiter der Stadtsanierung. In diesen Rollen setzte er wichtige Impulse für den Schutz und die Weiterentwicklung des UNESCO-Welterbes. Anschließend übernahm er die Leitung des Stadtplanungsamtes, bevor er 2014 zum Baureferenten und Technischen Werkleiter von Bamberg Service gewählt wurde. Damit übernahm er Verantwortung für zentrale Bereiche der Stadtentwicklung, Infrastruktur und Denkmalschutz.
Starke Akzente in der Gestaltung des öffentlichen Raumes
Bereits im Stadtplanungsamt engagierte sich Beese intensiv für die kontinuierliche Aufwertung des öffentlichen Raumes. Projekte wie die Gestaltung des Wilhelmsplatzes, der Achse Kettenbrückstraße–Kettenbrücke–Hauptwache oder des Heumarktes wurden unter seiner Leitung realisiert und haben das Bild der Stadt sichtbar verbessert. Besonders der vorbildliche Kommunikationsprozess im Sanierungsgebiet ‚Sand‘ fand bundesweit Anerkennung und wurde mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet – der höchsten Auszeichnung für Städtebau in Deutschland.
Engagement für Denkmalschutz und Baukultur
Auch als Baureferent setzte Beese den Schwerpunkt auf eine verantwortungsvolle Denkmalpflege. Viele bedeutende historische Gebäude erfuhren unter seiner Leitung umfassende Sanierungen: die Obere Brücke, das Ensemble des Grießgartens, die Berufsschule Maria-Hilf und zahlreiche Kirchen in der Stadt. Das ungewöhnliche und vielbeachtete THW-Gerüst an der Unteren Sandstraße 20 steht symbolisch für seine Entschlossenheit, den weiteren Verfall denkmalgeschützter Gebäude zu verhindern. „Dem Bewahren kommt gerade in einer Stadt wie Bamberg besondere Bedeutung zu“, betonte Beese bei seiner Verabschiedung.
Große Stadtentwicklungs- und Wohnungsbauprojekte vorangebracht
In Beeses Amtszeit gelang es, mehrere zuvor kontrovers diskutierte Großprojekte neu zu ordnen und zügig voranzubringen – darunter das Quartier an den Stadtmauern oder der Wiederaufbau an den Unteren Mühlen. Zudem wurden zahlreiche Wohnungsbauvorhaben umgesetzt, die die Stadt dringend benötigte: Megalith, Schaeffler, Erba, Föhrenhain, Ulanenpark, Lagarde, Küchelstraße, Seehofstraße, Mittelbachstraße, Katharinenhof und Kunigundendamm 80. Diese Projekte trugen maßgeblich dazu bei, dass die Einwohnerzahl Bambergs so stark wuchs wie seit 70 Jahren nicht mehr.
Einsatz für moderne und menschenfreundliche Mobilität
Als wichtiger Motor der Mobilitätswende nutzte Beese jede Gelegenheit, um Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr auf den Weg zu bringen. Seine diplomatische, aber beharrliche Art führte dazu, dass viele kleine, aber wirksame Maßnahmen umgesetzt wurden – in der Summe ein großer Beitrag zur Verkehrswende. Bamberg gilt heute als Bayerns Fahrradhauptstadt, mit einem Radverkehrsanteil von 35 Prozent.
Verantwortlich für eine funktionierende städtische Infrastruktur
Als Technischer Werkleiter bei Bamberg Service verantwortete Beese zentrale Bereiche der Daseinsvorsorge – von Straßenunterhalt und Brückenbau über Müllabfuhr und Winterdienst bis hin zu Grünanlagen und Friedhöfen. Mit der Sperrmüllreform, Investitionen in eine moderne Infrastruktur und einer konsequenten ‚Schlaglochoffensive‘ verbesserte er spürbar die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen. Oberbürgermeister Starke brachte es auf den Punkt: „Bamberg funktioniert!“
Projekte, die die Zukunft der Stadt prägen werden
Viele große Entwicklungen, die in seiner Amtszeit angestoßen wurden, wirken weit über seinen Abschied hinaus: das Carl-Meinelt-Viertel, das Maisel-Gelände, das Atrium, das Projekt ‚Lui One‘, der Tiefensammler sowie zahlreiche Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Bahnausbau. Diese Projekte werden das Gesicht der Stadt in den kommenden zehn Jahren maßgeblich prägen.
Dank für eine verlässliche und menschliche Zusammenarbeit
Der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Helmut Regus, würdigte Beese als Führungskraft mit „offenem Ohr“ und Wertschätzung für die über 400 Mitarbeitenden im Baureferat und bei Bamberg Service. Auch Oberbürgermeister Starke betonte die stets vertrauensvolle, konstruktive und von gegenseitiger Unterstützung geprägte Zusammenarbeit.
Appell für das Gemeinwohl
Zum Abschluss richtete Beese klare Worte an alle Akteurinnen und Akteure innerhalb und außerhalb der Verwaltung: „Bitte stellen Sie das Gemeinwohl immer über Partikularinteressen.“ Ein Satz, der seine Haltung und sein Wirken treffend zusammenfasst – und der in Bamberg sicher noch lange nachhallt.














