Große Freude an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg: Am 1. Oktober 2025 ist das Projekt ‚Bamberger Kulturen der Lehre gemeinsam gestalten‘ (BaKuLe) offiziell gestartet.
Möglich wird es durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre, die im Rahmen des Förderprogramms ‚Lehrarchitektur‘ bis zu 7 Millionen Euro bis 2031 bereitstellt. In einem ersten Schritt fließen bis 2029 bis zu 5,15 Millionen Euro nach Bamberg. Über die gesamte Fördersumme entscheidet eine Zwischenevaluation. Damit handelt es sich um die bislang höchste Unterstützung, die die Universität Bamberg je für die Weiterentwicklung ihrer Lehre erhalten hat.
Neue Perspektiven auf zeitgemäße Lehre
Im Zentrum von BaKuLe steht die Frage, wie Wissen nicht nur vermittelt, sondern wirkungs- und zukunftsorientiert weitergegeben werden kann. Vizepräsident für Lehre und Studierende, Prof. Dr. Stefan Hörmann, betont: „In der Lehre geht es nicht nur darum, dass Wissen vermittelt wird, sondern auch darum, wie Wissen wirkungsvoll und zeitgemäß vermittelt werden kann.“ Die Transformation der Lehre soll dabei nicht abstrakt erfolgen, sondern konkret erlebbar werden.
Zehn Arbeitspakete als Fahrplan
Bereits im Vorfeld der Antragstellung beteiligten sich über 50 Angehörige aller Statusgruppen an der Entwicklung des Projekts. Daraus entstanden zehn Arbeitspakete, die nun schrittweise umgesetzt werden sollen. Ein zentrales Vorhaben ist das ‚Forum Lehre‘, ein fakultätsübergreifender Raum für den Austausch über Lehrinnovationen. „Partizipation soll Spaß machen. Wir wollen nicht nur Probleme benennen, sondern Lösungen ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Konstantin Lindner, einer der Koordinatoren des Antragsprozesses.
Darüber hinaus sollen Studierende erstmals aktiv Inhalte von Lehrveranstaltungen mitgestalten und ihre Perspektive stärker in die Entwicklung der Lehre einbringen. „Nachweislich steigert das die Sinnhaftigkeit und Relevanz von Lehre“, erklärt Prof. Dr. Julia Franz. Ergänzend sind Fortbildungsangebote für Dozierende geplant, die von Studierenden mitgestaltet werden.
Von Lernräumen bis Prüfungsformaten
Die Arbeitspakete betreffen auch die Infrastruktur und Organisation des Studiums:
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Bestehende Räume sollen zu informellen Lernorten umgestaltet werden, die auch außerhalb der Lehrveranstaltungen genutzt werden können.
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Zeitgemäße Prüfungsformate werden entwickelt, die die Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz berücksichtigen und Prüfungsphasen entzerren.
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Ein digitaler Studienplanungsassistent, der sich bereits in der Testphase bewährt hat, wird weiterentwickelt, um Studierende individuell bei ihrer Studien- und Karriereplanung zu unterstützen.
Anschluss an erfolgreiches Vorprojekt DiKuLe
BaKuLe knüpft nahtlos an das Vorgängerprojekt ‚Digitale Kulturen der Lehre entwickeln‘ (DiKuLe) an, das seit 2021 mit rund 5,3 Millionen Euro gefördert wurde. Während DiKuLe vor allem auf digitale Lehrinnovationen setzte – etwa durch neue Software-Lösungen, didaktische Formate und Videoinfrastrukturen – geht BaKuLe nun einen Schritt weiter. „Wir nehmen die Erkenntnisse, die wir im Rahmen von DiKuLe gewonnen haben, mit in das neue Projekt. Damit sichern wir nicht nur den Fortschritt in Sachen digitaler Lehre, den wir in den vergangenen Jahren erzielt haben. Wir können die Fragen auch über den digitalen Aspekt hinaus größer fassen: Was macht gute Hochschullehre aus?“, erklärt Prof. Dr. Dominik Herrmann, der an beiden Projekten beteiligt ist. Auch das erfolgreiche Symposium zur Hochschullehre wird fortgeführt, um den Austausch mit anderen Hochschulen zu sichern.
Gemeinsam Lehre neu denken
Mit BaKuLe will die Universität Bamberg nicht nur ihre Lehrkultur stärken, sondern einen langfristigen Wandel anstoßen. Durch die Zusammenarbeit aller Universitätsangehörigen entsteht ein partizipativer Prozess, der den Anspruch verfolgt, Lehre in Bamberg nachhaltig zeitgemäß, innovativ und praxisnah zu gestalten.