In Bamberg wird künftig albanischer Ergänzungsunterricht für interessierte Schulkinder angeboten.
Ziel des Angebots ist es, Kindern nicht nur sprachliche Grundlagen zu vermitteln, sondern auch ihre kulturellen Wurzeln zu stärken und den interkulturellen Austausch zu fördern. Der Unterricht richtet sich an Kinder ab dem Grundschulalter und findet einmal wöchentlich für 90 Minuten in der Martinsschule statt.
Sprache, Kultur und Tradition im Fokus
Der Ergänzungsunterricht umfasst eine Einführung in die albanische Sprache, Kultur und Traditionen. Die benötigten Lehrbücher werden vom Generalkonsulat Albaniens in München zur Verfügung gestellt. Besonders wichtig ist vielen Eltern ein klarer grammatikalischer Fokus, da innerhalb der Familien unterschiedliche Dialekte und Akzente gesprochen werden. Der strukturierte Unterricht soll den Kindern helfen, korrekt und sicher mit ihren Familienangehörigen zu kommunizieren.
Ein starkes Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt
Bei der Eröffnungsveranstaltung betonte Bürgermeister Wolfgang Metzner die Bedeutung des Angebots für das gesellschaftliche Miteinander in Bamberg. In der Stadt lebten Menschen aus rund 130 Nationen zusammen. Gegenseitiges Kennenlernen, Wertschätzung und Respekt seien zentrale Faktoren für ein gutes Zusammenleben. Der albanische Ergänzungsunterricht sei ein Angebot, das Bamberg lebendig mache und den interkulturellen Dialog fördere. Auch Gentiana Mburimi, albanische Generalkonsulin aus München, zeigte sich dankbar für die Unterstützung vor Ort. Sie bedankte sich bei der Martinsschule für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und hob hervor, dass Bamberg damit ein klares Zeichen für Integration und überkulturellen Zusammenhalt setze.
Unterricht mit pädagogischer Erfahrung
Geleitet wird der Unterricht von Marsela Rrushi, die bereits in Albanien als Grundschullehrerin tätig war. Nun wird sie ihre Erfahrung nutzen, um Kindern in Bamberg Sprache, Kultur und albanische Traditionen näherzubringen. Der Unterricht soll die Identitätsfindung der Schülerinnen und Schüler unterstützen und ihnen Sicherheit im Umgang mit ihrer Herkunftssprache geben.
„Jeder ist willkommen!“
Der albanische Ergänzungsunterricht wird bayernweit bereits in 38 Klassen angeboten, unter anderem im Raum München sowie in Städten wie Nürnberg, Fürth oder Roth. Bamberg reiht sich nun in dieses Netzwerk ein. Eingeladen sind Kinder aus verschiedenen Schulen, unabhängig davon, ob sie aus der Stadt oder dem Landkreis kommen. Das Angebot richtet sich nicht nur an Kinder aus albanischen Familien, sondern ausdrücklich an alle interessierten Schulkinder. „Jeder ist willkommen! Ziel ist es, keine gespaltene Gesellschaft, sondern eine Gemeinschaft aufzubauen“, erklärt Armend Ismajli, Vertreter der LALE – Liga der albanischen Lehrer und Eltern in Bayern e.V.. Über diese Organisation ist auch die Anmeldung möglich.
Starke Kooperation für ein gemeinsames Ziel
Seit Juni 2025 laufen die Vorbereitungen, um zunächst rund 20 Schulkindern die Teilnahme zu ermöglichen. Kastriot Spahiu, Vorsitzender des albanischen Kulturvereins Illyrian Bamberg e.V. und Vertreter der Republik Kosovo im MIB, unterstützt das Projekt aktiv. Er stellt den Kontakt zwischen den beteiligten Organisationen und den albanischen Familien her. Für ihn steht fest: Der albanische Ergänzungsunterricht stärkt die Wurzeln der Kinder, erleichtert den Austausch mit Angehörigen in der Heimat und bereichert zugleich die kulturelle Vielfalt Bambergs.
Gemeinsame Wurzeln, gemeinsamer Blick nach vorn
Der albanische Ergänzungsunterricht in Bamberg ist mehr als ein Bildungsangebot. Er schafft Raum für Begegnung, stärkt das Selbstverständnis junger Menschen und fördert ein respektvolles Miteinander über kulturelle Grenzen hinweg. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zu einer offenen Stadtgesellschaft, in der Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gelebt wird.















