Fast vier Jahrzehnte widmete sich Maria Kunzelmann dem kirchlichen Bibliotheksdienst – mit außergewöhnlichem Engagement, großer fachlicher Kompetenz und einer tiefen Liebe zum kulturellen Erbe der Kirche.
Nun wurde die langjährige Leiterin der Metropolitanbibliothek Bamberg im Rahmen einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet.
Anerkennung für eine außergewöhnliche Lebensleistung
In seiner Rede würdigte Erzbischof Herwig Gössl das herausragende Wirken Kunzelmanns. Besonders hob er ihre „unglaubliche Liebe zum Detail“, ihren umfangreichen Sachverstand sowie ihren Einsatz für die Vernetzung kirchlicher Bibliotheken hervor. Als Zeichen des Dankes überreichte er ihr die Verdienstmedaille des Erzbistums. Auch Ordinariatsrätin Birgit Kastner, Leiterin der Hauptabteilung für Kunst und Kultur, fand anerkennende Worte: „Wer mit Maria Kunzelmann zusammenarbeitete, spürte stets die Liebe und Leidenschaft, mit der sie sich für die Mehrung und den Erhalt des Bestandes eingesetzt hat.“
Ein Neubeginn an zwei Standorten
Mit dem Abschied von Maria Kunzelmann endet eine Ära – doch der Weg der Bibliothek geht weiter. Zukünftig werden die Metropolitanbibliothek und die Katechetische Bibliothek des Priesterseminars als eigenständige ‚Diözesane Bibliotheken‘ unter der Leitung von Gisa Hasselhuhn weitergeführt. Beide Einrichtungen bleiben in enger Kooperation und beherbergen gemeinsam rund 400.000 Bände. Der Bestand wächst jährlich um etwa 3000 Bücher, die überwiegend aus Nachlässen und Schenkungen stammen. Beide Häuser sind im Bibliotheksverbund Bayern (BVB) vernetzt und arbeiten aktiv an der Online-Katalogisierung mit.
Ein Abschied mit Weitblick und Dankbarkeit
In ihrer Abschiedsrede zeigte sich Maria Kunzelmann tief bewegt und erfüllt: „Ich habe alles mit Herzblut und Freude getan, um das kirchliche Kulturgut zu bewahren.“ Ihre Vision: Die Bibliotheken sollen als Zeugnisse gelebter Frömmigkeit auch künftigen Generationen zugänglich bleiben. Für die Zukunft hat sie sich viel vorgenommen – Reisen, ehrenamtliches Engagement und, wie sie schmunzelnd anmerkt: „endlich mehr lesen“. Ein Wunsch, der zu ihr passt – als Frau der Bücher und Bewahrerin des Glaubenswissens.