Die Schul- und Kita-Höfe in Bamberg erleben aktuell einen sichtbaren Wandel: Durch die im Rahmen des Förderprojekts MitMachKlima entstandenen Holzmodule erhalten viele Außenflächen eine neue, naturnahe Gestalt.
Ursprünglich als Teil der städtischen Wanderbaumallee konzipiert, finden die mobilen Holzkonstruktionen nun langfristige Verwendung an Schulen und Kindertagesstätten – und werden dort zu Lernorten, Begegnungsräumen und grünen Ruheinseln. Die Idee entstand 2024 aus einer gemeinsamen Initiative von machbar Bamberg e.V. und dem Bund Naturschutz Bamberg e.V.. Ziel war es, versiegelte Bereiche im Stadtgebiet temporär zu begrünen und das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz im Alltag zu stärken. Nachdem die Wanderbäume im Herbst 2024 dauerhaft eingepflanzt wurden, öffnete sich für die Holzmodule ein neuer Wirkungsraum: die Bildungslandschaft der Stadt.
Vom Stadtprojekt zum pädagogischen Werkzeug
Was als urbanes Grünprojekt begann, wird heute in Schulen und Kitas zu einem praktischen Instrument für Umweltbildung. Die Holzmodule dienen nicht nur als dekorative Elemente – sie motivieren Kinder und Jugendliche, sich aktiv mit Natur auseinanderzusetzen. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp betonte: „Die Initiative trägt nicht nur zur Verschönerung der Schul- und Kita-Umfelder bei, sondern stärkt auch das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz im Alltag.“ Dieser Ansatz wird vielerorts bereits sichtbar umgesetzt: Pädagogische Teams integrieren die Module in Unterricht, Projekte oder spielerische Aktivitäten. Dabei wird aus simplen Holzkonstruktionen eine vielseitige Lernbasis. Ob Pflanzenkunde, Nachhaltigkeit, Ökologie oder Teamarbeit – die Module schaffen neue, praxisnahe Lerngelegenheiten. Kinder lernen nicht nur, wie Pflanzen wachsen, sondern auch, was ökologische Vielfalt für eine lebendige Stadt bedeutet.
Individuelle Gestaltung – von Hochbeeten bis Kräutergärten
Eine große Stärke der Holzmodule liegt in ihrer flexiblen Nutzung. Jede Schule und Kindertagesstätte entscheidet selbst, wie die Elemente gestaltet und eingesetzt werden. Dadurch entstehen unterschiedliche, kreative Lösungen, die sich an den Bedürfnissen der Einrichtungen orientieren. Mögliche Verwendungsideen umfassen unter anderem:
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Hochbeete für Gemüse oder Blumen
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Sitzbänke und Aufenthaltsbereiche
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Beete als Bienenweiden
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Kräutergärten für den praktischen Einsatz in der Küche
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Dekorativ bepflanzte Module zur Aufwertung von Pausenhöfen
Diese Vielfalt führt zu individuell gestalteten Außenbereichen, die sowohl ökologisch wertvoll als auch für Kinder attraktiv sind. Durch die direkte Beteiligung der Kinder an der Gestaltung entsteht außerdem ein emotionaler Bezug zu den neuen Grünflächen.
Nachhaltige Materialien für eine nachhaltige Zukunft
Die Holzkonstruktionen wurden ursprünglich für die Wanderbaumallee gefertigt und darauf ausgelegt, mobil, robust und wetterbeständig zu sein. Genau diese Eigenschaften prädestinieren sie für den Einsatz in Schulen und Kitas. Sie können an neue Standorte verschoben, umgestaltet oder saisonal neu bepflanzt werden. Das Projekt MitMachKlima übernimmt dabei nicht nur die Bereitstellung der Module, sondern auch die Material- und Pflanzkosten. Dies ermöglicht selbst Einrichtungen mit begrenzten Budgets den Einstieg in eine nachhaltige Außenraumgestaltung.
Beteiligung, Kreativität und Verantwortung
Besonders wertvoll ist der partizipative Ansatz: Kinder und Jugendliche entscheiden selbst, wie ihre Grünflächen aussehen sollen. Sie übernehmen Verantwortung für das Pflanzen, Pflegen und Beobachten. Dadurch wachsen nicht nur Pflanzen, sondern auch Kompetenzen – von Teamarbeit über Umweltbewusstsein bis hin zu kreativem Denken. Im schulischen Alltag bieten die Holzmodule viele Chancen:
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Projektarbeit und Unterricht im Freien
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Gemeinschaftliches Pflanzen und Gärtnern
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Beobachtung von Insekten und Pflanzenwachstum
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Ruhige Aufenthaltsorte in den Pausen
So wird aus einem einfachen Modul ein wichtiger Bestandteil pädagogischer Arbeit.
Ein Schritt hin zu grüneren Bildungsorten
Mit der Umwidmung der Wanderbaum-Module hat das Projekt MitMachKlima einen nachhaltigen Impuls gesetzt. Schulen und Kitas profitieren langfristig von dieser Entscheidung, da die mobilen Holzkonstruktionen Gestaltungsspielräume eröffnen, die zuvor fehlten. Der Ansatz zeigt exemplarisch, wie städtische Projekte weitergeführt und sinnvoll transformiert werden können. Aus einem temporären Begrünungskonzept ist ein dauerhaftes Bildungs- und Umweltprojekt geworden – ganz im Sinne einer lebenswerten, grünen Stadt.















