Die Bamberg Baskets haben ein eng umkämpftes Spiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg knapp mit 73:75 verloren.
Vor 4.527 Zuschauern in der heimischen Brose Arena vergab Ronaldo Segu in den Schlusssekunden den möglichen Ausgleich. Der Korbleger des Bamberger Point Guards prallte vom Ring – damit sicherten sich die Ludwigsburger zwei wichtige Punkte im Kampf um die Play-Ins.
Stark am Brett: Ludwigsburg dominiert mit Offensivrebounds
Ein entscheidender Faktor für die knappe Niederlage war die Rebound-Arbeit der Gäste: Mit insgesamt 15 Offensivrebounds erarbeiteten sich die RIESEN zahlreiche zweite Chancen. Insbesondere in der ersten Halbzeit konnten sie trotz einer schwachen Wurfquote von 29 Prozent durch zweite Chancen im Spiel bleiben. Auf Bamberger Seite standen am Ende 16 Ballverluste zu Buche – ein deutlicher Nachteil gegenüber den gerade einmal vier Turnovern der Ludwigsburger.
Bamberger Offensive bleibt unter Druck
Die aggressive Verteidigung der Ludwigsburger verhinderte über weite Strecken, dass Bamberg seinen offensiven Rhythmus fand. Kapitän Karsten Tadda, der sein 638. BBL-Spiel absolvierte und damit mit Rekordspieler Alex King gleichzog, brachte es treffend auf den Punkt:
„Durch die aggressive Verteidigung der Ludwigsburger hat unsere Offensive heute nie wirklich zu ihrem Rhythmus gefunden. Unsere Fans hätten es verdient gehabt, dass wir mal wieder hier zuhause ein Spiel gewinnen, denn sie geben sich Spiel für Spiel große Mühe, uns bestmöglich anzufeuern. Es ist einfach schade, dass wir es nicht schaffen, abzuliefern.“
Spielverlauf: Kampf, Comebacks und kleine Fehler mit großer Wirkung
Wie zuletzt in Hamburg begann Head Coach Anton Gavel mit Segu, Tadda, Locke, Krimmer und Stanić. Nach einem schleppenden Start und einer frühen Auszeit dominierten die Ludwigsburger das erste Viertel durch physische Präsenz am Brett. Der Abschnitt endete mit einem 14:18-Rückstand für Bamberg.
Im zweiten Viertel glänzte Joel Scott auf Seiten der RIESEN mit seinem dritten erfolgreichen Dreier – und 18 Punkten allein zur Halbzeit. Bamberg hielt jedoch geschlossen dagegen: Alle eingesetzten Spieler konnten punkten, was die Ausgeglichenheit des Teams unterstrich. Mit einem 17:17 im zweiten Abschnitt blieb es zur Pause bei einem knappen 4-Punkte-Rückstand.
Starker Kampfgeist im dritten Viertel
Nach der Halbzeit konnte Ludwigsburg seine Führung zunächst ausbauen. Doch ein starkes Drei-Punkte-Spiel von Brandon Horvath und ein Dreier von Noah Locke brachten die Bamberger wieder zurück ins Spiel (37:39, 23. Minute). Ein darauffolgender 10:2-Lauf der RIESEN stellte den alten Abstand wieder her, doch erneut kämpfte sich Bamberg zurück – angetrieben vom Publikum, das lautstark „Kämpfen Bamberg kämpfen!“ rief.
Letztes Viertel: Bamberg dreht das Spiel – und verliert es doch
Mit dem Dreier von Noah Locke zum 66:68 und dem Drei-Punkte-Spiel von Horvath gingen die Baskets knapp vier Minuten vor Schluss sogar in Führung (69:68). Doch das Spiel kippte nochmals: Foulprobleme – insbesondere das fünfte gegen Krimmer – und ein 6:0-Run der Gäste brachten Ludwigsburg zurück auf die Siegerstraße. Joel Scott traf 45 Sekunden vor Schluss zum 69:75. Trotz fünf verworfener Freiwürfe der RIESEN in der Schlussminute kam Bamberg nochmals auf 73:75 heran. Der letzte Angriff gehörte Segu, doch sein Layup verfehlte das Ziel.
Karriere-Meilenstein: Tadda zieht mit King gleich
Karsten Tadda absolvierte mit dem Heimspiel gegen Ludwigsburg sein 638. Spiel in der easyCredit BBL – und stellte damit den Rekord von Alex King ein, der seit Mai 2022 Bestand hatte. Eine beeindruckende Leistung, die der ehemalige Nationalmannschaftskollege live in der Arena mitverfolgte.
Stimmen der Trainer: Intensität schlägt Fehleranfälligkeit
Lars Masell (Head Coach Ludwigsburg):
„Wir wussten, dass wir für dieses Spiel nur eine ganz kurze Vorbereitungszeit haben und es hier nur mit unserer Identität, die wir jetzt seit fast zehn Monaten verinnerlichen, hinbekommen müssen. Genau das ist uns mit viel Herz heute gelungen. Wir hatten 15 Würfe mehr, hätten sicherlich unsere Freiwürfe besser treffen können, aber unsere Intensität hat uns den Sieg gebracht.“
Anton Gavel (Head Coach Bamberg):
„Wir haben uns 16 teilweise dumme Ballverluste erlaubt und Ludwigsburg 14 Würfe mehr nach Offensivrebounds gestattet. Gerade in der ersten Halbzeit haben uns die zweiten Chancen der Ludwigsburger sehr weh getan, ebenso wie die, ich glaube sechs Offensivrebounds in den letzten vier Minuten, die uns das Genick gebrochen haben. In der Offensive haben wir nur teilweise gute Würfe beziehungsweise die richtigen Entscheidungen gefunden und sind wieder öfter in Eins-gegen-eins-Situationen verfallen.“
Nächste Aufgabe: Auswärts in Ulm, bevor Freak City Tadda feiert
Vor dem emotionalen Abschiedsspiel von Karsten Tadda am 11. Mai gegen RASTA Vechta (Tip-Off: 16:30 Uhr) müssen die Bamberger noch einmal auswärts ran: Am Donnerstagabend wartet der Tabellenzweite ratiopharm ulm in der ratiopharm arena (Spielbeginn: 18:30 Uhr). Dort wollen die Baskets nochmals zeigen, dass sie kämpfen können – und vielleicht auch belohnt werden.














