Die aktuelle Verkehrsunfallstatistik für Oberfranken 2024 zeigt insgesamt eine positive Entwicklung.
Die Zahl der Verkehrsunfälle sank um 3,3 Prozent auf 30.130 Fälle. Auch die Zahl der Verletzten ging zurück – besonders erfreulich ist der Rückgang der Schwerverletzten um elf Prozent auf 779 Personen. Dies ist der niedrigste Wert seit Jahrzehnten. „Trotzdem ist jeder Verletzte einer zu viel. Wir werden in unseren Bemühungen, den Straßenverkehr sicherer zu machen, nicht nachlassen. Hier ist aber nicht nur die Polizei gefragt – jeder und jede Einzelne ist zur Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr aufgerufen“, betont Polizeivizepräsident Ulrich Rothdauscher.
Sorge um tödliche Fahrradunfälle
Während die Gesamtzahl der Unfälle gesunken ist, bereitet eine Entwicklung große Sorge: Die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle ist deutlich gestiegen. 13 Radfahrer kamen 2024 ums Leben, darunter zehn Senioren zwischen 60 und 91 Jahren. „Eine der Ursachen war das Fehlen des Schutzhelmes“, erklärt Rothdauscher. „Ihr Kopf ist wichtiger als jedes Handy – wenn Sie dafür eine Hülle kaufen, dann doch bitte auch für Ihren Kopf einen Helm. Fahrradhelme retten Leben!“
Senioren häufiger in Unfälle verwickelt
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Senioren ist 2024 gestiegen, ebenso die Zahl der verletzten älteren Menschen. Positiv ist jedoch, dass die Zahl der getöteten Senioren um 20 Prozent zurückging. Zwölf Senioren über 65 Jahre verloren 2024 ihr Leben im Straßenverkehr – im Jahr zuvor waren es noch 15.
Mehr Unfälle mit motorisierten Zweirädern
Einen Anstieg gab es auch bei Unfällen mit motorisierten Zweirädern, darunter E-Bikes über 25 km/h und S-Pedelecs. Sowohl die Zahl der Unfälle als auch der Verletzten und Todesopfer ist gestiegen. Im Gegensatz dazu zeigt sich bei Fußgängern eine positive Entwicklung: Hier gingen die Unfallzahlen sowie die Zahl der Verletzten und Todesfälle zurück.
Unfälle mit Lastwagen auf historischem Tiefstand
Eine erfreuliche Entwicklung gibt es im Bereich des Schwerverkehrs. Trotz steigenden Lkw-Verkehrs ist die Zahl der Unfälle mit Lastwagen auf das niedrigste Niveau seit zehn Jahren gesunken. Allerdings bleibt der tote Winkel eine große Gefahr. Drei Personen wurden 2024 von abbiegenden Lastwagen oder Bussen übersehen und tödlich verletzt. Seit Juli 2024 müssen alle neu zugelassenen Lkw und Busse über 3,5 Tonnen mit Abbiegeassistenten ausgestattet sein. Diese sollen helfen, Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern zu vermeiden.
Polizei verstärkt Präventionsmaßnahmen
Angesichts der steigenden Zahlen tödlicher Fahrradunfälle kündigt die Polizei an, verstärkt Aufklärungsarbeit und Kontrollen durchzuführen. Der Fokus liegt dabei auf Helmpflicht-Empfehlungen, gegenseitiger Rücksichtnahme und sicherem Verhalten im Straßenverkehr. Die vollständige Verkehrsunfallstatistik für 2024 wird auf den offiziellen Seiten der oberfränkischen Polizei veröffentlicht.