Die jährliche Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands Bamberg fand auch dieses Jahr großen Zuspruch.
Vertreter aus 118 der 185 Feuerwehren des Landkreises sowie zahlreiche Ehrengäste kamen in der Aurachtalhalle in Stegaurach zusammen, um auf ein ereignisreiches Jahr zurückzublicken und neue Ansätze für die Zukunft zu diskutieren.
Rückblick auf ein herausforderndes Jahr: Steigende Einsatzzahlen und Großereignisse
Kreisbrandrat Thomas Renner betonte in seiner Eröffnungsrede die gestiegenen Einsatzzahlen im vergangenen Jahr. Die Feuerwehren im Landkreis waren stark gefordert – insbesondere durch Unwetterereignisse und Sturmfolgen. Sogar die Kreiseinsatzzentrale im Strullendorfer Atemschutzzentrum musste aktiviert werden, um die Einsätze zu koordinieren. Ein herausragender Einsatz war die Unterstützung der Ölschadensbekämpfung im Landkreis Günzburg, bei der über 100 Einsatzkräfte Keller von Ölverschmutzungen befreiten. Auch der Gefahrgutaustritt in einem Großbetrieb, bei dem mit Spezialanzügen gearbeitet werden musste, wurde besonders hervorgehoben.
Verstärkung der psychosozialen Notfallversorgung
Einen wichtigen Schritt stellte die Ernennung von Diakon Georg Paszek zum Fachberater für die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV-E) dar. Diese Rolle soll dazu beitragen, Einsatzkräften nach belastenden Einsätzen Unterstützung zu bieten und eine bessere Vernetzung der Betreuung durch die Feuerwehr und öffentliche Stellen sicherzustellen. Landrat Johann Kalb führte diese Ernennung als offizieller Akt während der Versammlung durch.
Prävention und Zukunftsplanung: Neues Konzept für Flächenlagen
Kreisbrandinspektor Stefan Düthorn stellte das neue Konzept zur Bewältigung von Flächenlagen vor. In mehreren Eskalationsstufen beschreibt dieses Konzept, wie die Feuerwehren im Falle größerer Katastrophen zusammenarbeiten müssen, um schnell und effizient zu handeln. Kreisbrandrat Renner forderte die Bürgermeister zudem auf, die Digitalisierung und Erneuerung der über 50 Jahre alten Sirenenanlagen voranzutreiben, um eine zukunftssichere Alarmierung zu gewährleisten.
Änderungen und Herausforderungen: Neue Gesetze und Katastrophenschutz-Programm
Renner informierte die Anwesenden über das neue bayerische Katastrophenschutz-Programm, das den Einsatz der Feuerwehren künftig in zwölf Punkten regeln soll. Die Novellierung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes bringt ebenfalls Neuerungen mit sich, darunter eine Anpassung des Höchstalters für den aktiven Feuerwehrdienst sowie eine Neubewertung des Eintrittsalters in die Jugendfeuerwehr. Zudem sollen Fördermittel für die Renovierung von Gerätehäusern bereitgestellt und die Ausbildungsmöglichkeiten in der Feuerwehrschule Würzburg, die gerade ihr 75-jähriges Jubiläum feiert, erweitert werden.
Moderne Ausbildungsmethoden: VR-Training für Atemschutz-Geräteträger
Kreisbrandinspektor Jörg Raber und Kreisbrandmeister Stefan Hofmann präsentierten eine innovative Trainingsmethode für Atemschutzgeräteträger. Mithilfe einer VR-Brille und einem intelligenten Strahlrohr können Feuerwehrleute nun in einer virtuellen Umgebung die Brandbekämpfung realitätsnah trainieren. Ein Video zeigte eindrucksvoll, wie lebensecht die VR-Simulation gestaltet ist, sodass die Feuerwehrleute sogar das Gefühl von Hitze empfinden können.
Finanzlage und Neuwahlen im Kreisfeuerwehrverband
Kassier und Kreisbrandinspektor Friedrich Riemer legte den Finanzbericht vor, der eine stabile Kassenlage des Verbands bestätigte. Nach der Entlastung der Vorstandschaft fanden die notwendigen Neuwahlen statt. Franz Braun, langjähriger Vertreter der Vorstände, trat nach 12 Jahren zurück und wurde mit Dank und einem Freiplatz im Feuerwehr-Erholungsheim geehrt. Als Nachfolger wurde Sebastian Stumpf einstimmig gewählt.
Ehrungen und Ausblick: Große Gemeinschaft für das gemeinsame Ziel
Zum Abschluss der Veranstaltung wies Renner auf den geplanten Ehrungsabend des Kreisfeuerwehrverbands hin, der im Frühjahr 2025 stattfinden soll und verdiente Feuerwehrleute für ihr Engagement würdigt. Über eine Abstimmung via QR-Code erhielten die Anwesenden zudem Gelegenheit, ihre Meinung zu Themen wie dem Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr abzugeben. Mit einem großen Dank an alle Beteiligten endete die Versammlung. Kreisbrandrat Renner betonte, dass die starke Gemeinschaft der Feuerwehren des Landkreises Bamberg auch in Zukunft mit Entschlossenheit und Zusammenhalt Herausforderungen meistern wird, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: anderen Menschen in Notsituationen zur Seite zu stehen.