Im November erwartet Bamberg ein spektakuläres neues Theaterereignis: Die Uraufführung des ‚Bamberger Totentanzes‘, ein Wandeltheater, das die Stadtgeschichte und die ewigen Fragen des Lebens und Sterbens auf beeindruckende Weise verknüpft.
Das historische Herz Bambergs – der Domplatz und die Alte Hofhaltung – wird zur Bühne für ein Stück, das in Zukunft alle zwei Jahre aufgeführt werden soll. Diese Premiere verspricht ein unvergessliches kulturelles Erlebnis zu werden.
Einzigartiges Theaterformat: Wandeltheater auf dem Domplatz
Was dieses Theaterprojekt so besonders macht, ist sein Format als Wandeltheater. Statt einer festen Bühne bewegt sich das Publikum von einem Spielort zum nächsten. Auf insgesamt zehn verschiedenen Plätzen auf dem Bamberger Domplatz und in der Alten Hofhaltung erleben die Besucher immer neue Szenen und Perspektiven. Die natürliche Kulisse der historischen Gebäude schafft dabei eine einmalige Atmosphäre, die das Publikum tief in die Geschichte der Stadt eintauchen lässt.
Die Regisseurin Nina Lorenz hat die eindrucksvolle Aufgabe übernommen, dieses ambitionierte Projekt umzusetzen. Unterstützt wird sie dabei von den Bamberger Bürgerinnen und Bürgern, die das Stück als Laiendarsteller selbst auf die Bühne bringen. Nur die Rolle des Todes wird professionell besetzt: Der Schauspieler Felix D’Angelo schlüpft in die schaurige Rolle des Sensenmanns und führt durch das Stück.
1000 Jahre Bamberger Geschichte lebendig erzählt
Die Grundlage des Stücks ist das Skript der renommierten Bamberger Bestsellerautorin Tanja Kinkel. Statt eine bloße Aneinanderreihung historischer Ereignisse zu erzählen, verknüpft die Autorin 1000 Jahre Stadtgeschichte mit den großen Fragen des Lebens: Was bedeutet das Leben? Wie gehen wir mit dem Tod um? Und was bleibt von uns nach unserem Tod? Die Zuschauer treffen auf historische Persönlichkeiten wie Kaiser Heinrich II., Otto von Wittelsbach und Lothar Franz von Schönborn. Sie alle sind in ihrer jeweiligen Epoche mit dem Tod konfrontiert und führen existenzielle Gespräche über das Leben, den Tod und die Bedeutung des Daseins. Durch diese Begegnungen wird die Geschichte Bambergs lebendig und bekommt eine ganz persönliche, zeitlose Dimension.
Der Tod als zentraler Begleiter
Der Tod spielt in diesem Theaterstück eine besondere Rolle. Er ist nicht nur eine Figur, die durch das Stück führt, sondern auch der zentrale Impulsgeber, der die Figuren immer wieder dazu bringt, über ihr Leben nachzudenken. In der Darstellung von Felix D’Angelo erscheint der Tod weniger als furchterregende Gestalt, sondern vielmehr als philosophischer Begleiter, der die Zuschauer zur Reflexion anregt. Inspiriert ist das Stück von den kunstvollen Darstellungen des Todes in der Heilig-Grab-Kapelle des ehemaligen Klosters St. Michael. Hier befinden sich kunstvoll verzierte Knochenmänner aus Stuck, die in symbolischen Szenen den ewigen Kreislauf von Leben und Tod darstellen. Diese Bildsprache wird in der Inszenierung aufgegriffen und auf die große Bühne des Domplatzes übertragen.
Ein Bürgerprojekt für die Stadt und die Region
Besonders stolz sind die Initiatoren darauf, dass der ‚Bamberger Totentanz‘ als Bürgertheater konzipiert wurde. Die Darsteller sind keine professionellen Schauspieler, sondern kommen aus Bamberg und der umliegenden Region. Damit wird nicht nur die Geschichte der Stadt erzählt, sondern auch die Menschen der Region aktiv eingebunden. Dieses Theaterprojekt stärkt das Gemeinschaftsgefühl und schafft eine enge Verbindung zwischen den Einwohnern und ihrer Geschichte.
Spektakuläre Kulisse und historisches Ambiente
Der Bamberger Domplatz und die Alte Hofhaltung bieten eine einzigartige Kulisse für den „Bamberger Totentanz“. Die historischen Gebäude, die selbst Zeugen der 1000-jährigen Geschichte Bambergs sind, verleihen dem Theaterstück eine besondere Authentizität und Tiefe. Während die Besucher von einem Spielort zum nächsten wandern, verändert sich nicht nur die Szenerie, sondern auch die Atmosphäre – ein eindrucksvoller Weg, um die verschiedenen Facetten der Geschichte und des Lebens zu erleben. Sollte das Wetter im November nicht mitspielen, steht mit der Martinskirche eine Ausweichspielstätte zur Verfügung, die ebenfalls einen stimmungsvollen Rahmen für das Theaterstück bietet.
Termine und Tickets
Die Uraufführung des ‚Bamberger Totentanzes‘ findet am 1., 2. und 3. November 2024 jeweils um 15 Uhr statt. Das Wandeltheater verspricht ein intensives und bewegendes Erlebnis, das die Zuschauer nicht so schnell vergessen werden. Tickets sowie weitere Informationen zu diesem außergewöhnlichen Theaterprojekt finden Interessierte auf der Website des museumspädagogischen Vereins AGIL: www.agil-bamberg.de.