Die Bamberg Baskets ziehen nach einem dramatischen Last-Minute-Sieg gegen ratiopharm Ulm ins Viertelfinale des BBL-Pokals ein. Vor 3.826 begeisterten Zuschauern in der Brose Arena entschied Ronaldo Segu das nervenaufreibende Spiel buchstäblich in letzter Sekunde.
Mit seinem Dreipunktewurf sicherte er den Bambergern den 103:100-Sieg und brachte die Halle zum Beben. Doch nicht nur der packende Schlusspunkt, sondern auch die spannende Partie sorgte für Nervenkitzel pur.
Ausgeglichener Start mit Ulmer Vorteilen
Der Start in das Pokal-Achtelfinale verlief aus Bamberger Sicht holprig. Die Gäste aus Ulm, bis dahin in der BBL-Saison noch ungeschlagen, starteten besser ins Spiel und gingen schnell mit 11:4 in Führung. Vor allem Justinian Jessup und Isaiah Roby sorgten bei den Ulmern für viele Punkte. Trotz einer frühen Auszeit der Bamberger schien die Mannschaft von Head Coach Anton Gavel nicht recht ins Spiel zu finden. Besonders die Rebound-Arbeit der Ulmer verschaffte ihnen in den ersten Minuten Vorteile. Die Bamberger taten sich schwer, freie Bälle zu sichern, und fanden erst gegen Ende des ersten Viertels zurück ins Spiel. Dank Ronaldo Segu und einem Dreier von KeyShawn Feazell verkürzten die Baskets auf 19:21. Dennoch behielt Ulm die Oberhand und führte nach dem ersten Viertel mit 31:21.
Bamberg kämpft sich zurück ins Spiel
Auch zu Beginn des zweiten Viertels dominierten die Ulmer, die ihre Führung auf 40:25 ausbauten. Doch dann zeigten die Bamberg Baskets Kampfgeist und begannen, sich Schritt für Schritt heranzuarbeiten. Besonders Gabriel Kuku und Kevin Wohlrath brachten frischen Wind ins Spiel und trugen entscheidend zum Aufholen bei. Mit einem starken 17:6-Lauf kamen die Baskets bis auf 42:46 heran und gingen mit nur einem Fünf-Punkte-Rückstand (46:51) in die Halbzeitpause.
Führung und heiß umkämpfte Schlussphase
In der zweiten Halbzeit legte Bamberg direkt nach. Dank acht schneller Punkte von Kevin Wohlrath verkürzten die Gastgeber den Rückstand und glichen in der 24. Minute zum 57:58 aus. Der Jubel in der Halle wurde noch lauter, als Ibrahim Watson mit mehreren Treffern in Serie die Baskets erstmals in Führung brachte (63:62). Das Spiel wogte von da an hin und her, beide Teams lieferten sich einen erbitterten Kampf um den Einzug ins Viertelfinale. Mit einem kleinen Zwischenspurt setzten sich die Bamberg Baskets bis auf 83:74 ab, doch Ulm zeigte erneut Kampfgeist. In den letzten Minuten brachten Justinian Jessup und Alfonso Plummer ihr Team wieder heran, sodass die Partie bis 59 Sekunden vor Schluss ausgeglichen war (96:96).
Ronaldo Segu wird zum Matchwinner
Die entscheidende Phase des Spiels brachte nochmals pure Dramatik. Nach einem Freiwurf von Kyle Lofton führten die Bamberger mit 100:98. Doch Ulms Marcio Santos glich bei noch zwei verbleibenden Sekunden zum 100:100 aus. Anton Gavel nutzte seine letzte Auszeit, um den finalen Spielzug zu besprechen. Dann kam der Moment des Spiels: Ronaldo Segu bekam den Ball mit noch knapp einer Sekunde auf der Uhr und warf den entscheidenden Dreier. Der Ball landete mit der Schlusssirene im Netz und sicherte den Bambergern den 103:100-Sieg. Die Halle explodierte in Jubel, die Zuschauer standen Kopf.
Stimmen zum Spiel
Nach dem nervenaufreibenden Sieg zeigte sich Bambergs Trainer Anton Gavel erleichtert: „Es ist ein enorm wichtiger Sieg für uns und deshalb Glückwunsch an die Mannschaft. Wir haben das Spiel katastrophal angefangen, lagen mal wieder mit 15 Punkten hinten und hatten keinen Zugriff auf das Spiel. Im zweiten Viertel haben wir uns dann ins Spiel reingekämpft. Jeder, der ab dann ins Spiel kam, hat seinen Beitrag geleistet und so haben wir uns dann auch in der zweiten Halbzeit deutlich verbessert. Unsere Defense war zwar nicht da, wo sie hätte sein sollen, Ulm jedoch hat auch viele schwierige Würfe getroffen, aber am Ende hatten wir dann auch das nötige Glück auf unserer Seite.“
Auch Ulms Coach Ty Harrelson lobte die Leistung seines Teams, haderte aber mit der knappen Niederlage: „Zunächst einmal war es ein fantastisches Basketballspiel. Beide Mannschaften haben den Ball heute sehr gut geworfen. Uns hätte es gelingen müssen, mehr Stopps zu generieren, denn 103 zugelassene Punkte in 40 Minuten sind einfach zu viel. Zudem haben wir nur 57 Prozent unserer Freiwürfe getroffen, was bei einem Spiel, das du mit einem Wurf in letzter Sekunde verlierst, ganz einfach nicht genug ist. Hier hätten wir einfach besser treffen müssen. Dennoch bin ich stolz auf unsere Mannschaft. Besonders wie wir einige Sachen direkt aus den Auszeiten heraus umgesetzt haben. Natürlich aber tut es letztlich weh, ein Pokalspiel im letzten Moment zu verlieren.“
Viertelfinal-Auslosung und nächste Herausforderungen
Mit dem Einzug ins Viertelfinale des BBL-Pokals warten die Bamberg Baskets nun auf ihren nächsten Gegner, der am Sonntag nach dem Duell zwischen den Telekom Baskets Bonn und dem FC Bayern München ermittelt wird. Doch bereits in wenigen Tagen wartet die nächste Herausforderung auf das Team: Am Mittwoch treffen die Baskets in der European North Basketball League auf die Bristol Flyers. Das nächste Heimspiel in der BBL steht ebenfalls bereits fest: Am 20. Oktober empfangen die Bamberger die Rostock Seawolves zum Familienspieltag in der Brose Arena.