Am 22. Juni 2025 wird es in der Bamberger Südflur lebendig: Der Weltacker Bamberg öffnet erstmals seine Pforten für die Öffentlichkeit.
Auf 2000 Quadratmetern erleben Besucher hautnah, wie Ackerbau weltweit funktioniert – und was das mit unserem täglichen Konsum zu tun hat. Von 13:30 Uhr an ist das Gelände für Gäste geöffnet. Um 14 Uhr beginnt eine prominent besetzte Talkrunde mit Jasper Jordan, dem internationalen Koordinator der Weltacker-Bewegung, dem 2. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Isabella Hirsch von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Franken. Die Moderation übernimmt Mirjam Elsel.
Führungen, Aktionen und regionale Köstlichkeiten
Neben spannenden Einblicken in die globale Landwirtschaft wird auch der Genuss nicht zu kurz kommen: Ein Kuchenbuffet und frische Pizza laden zum Verweilen ein. Für Kinder gibt es kreative Mitmachaktionen und ein Quiz rund um das Thema Ernährung und Pflanzenvielfalt. Führungen über das Gelände finden um 15:30 Uhr und 16:30 Uhr statt. Dabei erfahren die Gäste, wie die auf dem Weltacker angebauten Pflanzen mit dem globalen Flächenverbrauch zusammenhängen. Ein kleiner Markt bietet zudem Gelegenheit, Initiativen wie den Weltladen Bamberg, Slow Food, bäuerliche Betriebe und den BUND Naturschutz näher kennenzulernen.
Was ist der Weltacker?
Der Weltacker ist eine bildstarke Freiluft-Ausstellung, die das Konzept der globalen Ackerverteilung sichtbar macht. Denn teilt man die weltweit verfügbare Ackerfläche auf alle Menschen gerecht auf, bleiben pro Kopf nur etwa 2000 Quadratmeter – genau so groß ist der Bamberger Weltacker. Auf dieser Fläche müsste alles wachsen, was wir zum Leben brauchen: von Getreide, Reis und Gemüse bis hin zu Soja für Tierfutter, Baumwolle für Kleidung oder Raps für Biokraftstoffe. Der Weltacker macht sichtbar, wie vielfältig die Nutzung unseres fruchtbaren Bodens ist – und wie eng unser Konsum mit weltweiten Anbauflächen verbunden ist.
Über 40 Kulturen auf einem Acker
Mehr als 40 unterschiedliche Nutzpflanzen wachsen auf dem Gelände – in direkter Nachbarschaft zur Solidarischen Landwirtschaft Bamberg (Solawi). Besucher sehen auf einen Blick, welche Pflanzen wie viel Platz auf unseren Äckern beanspruchen – etwa Weizen, Mais, Zuckerrohr, Soja oder auch Kaffee und Baumwolle. Die Besucher werden dabei nicht nur zum Staunen, sondern auch zum Nachdenken angeregt: Wie gerecht ist unsere Ernährung weltweit? Welche ökologischen Grenzen sind längst überschritten? Und wie kann Vielfalt auf dem Acker zur Artenvielfalt und Klimaschutz beitragen?
Bildungsort für nachhaltiges Denken
Der Weltacker Bamberg ist mehr als nur eine Ausstellung. Er dient als lebendiger Bildungsort für Schulklassen, Gruppen und interessierte Einzelpersonen. In Führungen, Workshops und Projekttagen werden zentrale Fragen der globalen Ernährungssicherung, Klimagerechtigkeit und nachhaltigen Landwirtschaft thematisiert – verständlich und praxisnah. Mit dem Weltacker entsteht ein Ort, an dem globale Zusammenhänge lokal erlebbar werden – und der einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung in der Region leistet.
Teil eines weltweiten Netzwerks
Der Bamberger Weltacker ist Teil eines internationalen Netzwerks mit über 30 Standorten weltweit – darunter auch Projekte in Berlin, Zürich, Nairobi oder Shanghai. Sie alle eint ein Ziel: Die Bedeutung von Boden, Anbau und Ernährung in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskussion zu rücken. Die Umsetzung vor Ort erfolgt durch den BUND Naturschutz Bamberg und wird unterstützt durch zahlreiche Förderer – darunter das Projekt ‚Mitmachklima‘ der Stadt Bamberg, der Klimafonds der Metropolregion Nürnberg, Aktion Mensch und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Nachhaltigkeit erleben – mitten in Bamberg
Mit der Eröffnung des Weltackers entsteht ein einzigartiger Ort für Bildung, Austausch und Bewusstseinswandel. Das Gelände lädt ein zum Entdecken, Diskutieren und Genießen – für Familien, Schulklassen, Engagierte und alle, die mehr über nachhaltige Landwirtschaft erfahren möchten. Der Weltacker zeigt eindrucksvoll: Jeder Quadratmeter zählt.