Mit dem Ziel, Schülerinnen ab der Oberstufe gezielt für ein Informatikstudium zu gewinnen, ist das bundesweite Projekt PIONIERIN offiziell gestartet.
Beteiligt sind die Universitäten Bamberg, Hildesheim, Kassel und Koblenz, die Gesamtkoordination liegt bei Prof. Dr. Nadine Dittert von der Universität Koblenz. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert das dreijährige Projekt, in dessen Rahmen mehr als 20 Workshops und Camps für Schülerinnen geplant sind.
Kreative Workshops mit Digital-Fabrication-Technologien
Im Mittelpunkt stehen Digital-Fabrication-Workshops, in denen die Teilnehmerinnen mit Technologien wie 3D-Druck, Mikrocontrollern und Lasercuttern alltagsnahe Projekte umsetzen – beispielsweise Systeme zur Umweltüberwachung oder Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI). „Wir wollen junge Frauen nicht nur für Informatik begeistern, sondern ihnen zeigen, dass sie die Zukunft dieser Disziplin aktiv mitgestalten können,“ so Prof. Dr. Nadine Dittert. Das Konzept verbindet praktische Gestaltung mit theoretischem Wissen und knüpft an die Lebenswelt der Schülerinnen an.
Universität Bamberg bringt KI-Know-how ein
Der Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Universität Bamberg unter Leitung von Prof. Dr. Ute Schmid bringt seine Expertise im Bereich KI ein. „Wir wollen die Teilnehmerinnen frühzeitig mit KI vertraut machen – nicht nur als Nutzerinnen, sondern als Entwicklerinnen,“ betont Schmid. Bamberger Projektmitwirkende wie Franziska Paukner und Caroline Oehlhorn planen gemeinsam mit den Partneruniversitäten Workshops, die später als Open Educational Resources (OER) frei verfügbar gemacht werden sollen.
AI Summer School 4 Girls in Hirschaid
Ein erstes Highlight in der Region ist vom 10. bis 12. September am MINT-Zentrum Hirschaid geplant: Bei der ‚AI Summer School 4 Girls‘ lernen Schülerinnen ab 17 Jahren, wie Maschinelles Lernen funktioniert, und setzen eigene Projekte in den Bereichen Medizin und Gesundheit um.
Vielfalt fördern und Klischees abbauen
Das Projekt will Stereotype über Informatik aufbrechen und ein realistisches, vielfältiges Bild der Disziplin zeigen. „Nicht nur die Technologiegestaltung selbst muss vielfältiger, inklusiver und teilhabeorientierter werden, sondern ebenfalls der Zugang zum Studium und die Gestaltung des Studiums,“ erklären Lisa Marie Bläsing und Claude Draude von der Universität Kassel. Dabei verfolgt PIONIERIN einen intersektionalen Ansatz, um auch Frauen mit unterschiedlichen sozialen, kulturellen und bildungsbezogenen Hintergründen einzubeziehen.
Weitere Informationen und Anmeldung
Mehr zum Projekt gibt es unter: www.uni-bamberg.de/kogsys/forschung/projects/bmftr-projekt-pionierin
Anmeldung zu Workshops der Universität Bamberg: www.informatik-pionierin.de/workshops
Neue Chancen für die Informatik
Mit PIONIERIN entsteht ein Netzwerk, das jungen Frauen praxisnah und inspirierend den Weg in die Informatik ebnet. Durch kreative Projekte, gezielten Kompetenzausbau und den Abbau von Barrieren setzt das Projekt wichtige Impulse für eine vielfältige, zukunftsfähige IT-Landschaft in Deutschland.