Das KMU-KI-Erfahrungszentrum der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wird weiter gefördert: Für die kommenden drei Jahre erhält das Zentrum rund 1,5 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi).
Die entsprechende Förderurkunde übergab Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger am 24. Oktober 2025 an Professorin Ute Schmid, Leiterin des Zentrums, und Universitätspräsident Kai Fischbach. Die Übergabe fand im Rahmen des Spatenstichs für das neue Kreativforum am Cleantech Innovation Park in Hallstadt statt – dort, wo auch das KMU-KI-Erfahrungszentrum angesiedelt ist.
Praxisnahe KI-Forschung für kleine und mittlere Unternehmen
Das Ziel des KMU-KI-Erfahrungszentrums ist es, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Region bei der digitalen Transformation zu unterstützen und sie mit den Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) vertraut zu machen. In der neuen Förderphase sollen weitere Workshops, praxisorientierte Schulungen und Anwendungsbeispiele entstehen – mit einem besonderen Fokus auf das Handwerk. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte bei der Übergabe: „Mit dem KMU-KI-Erfahrungszentrum in Bamberg zeigen wir, dass Künstliche Intelligenz nicht nur etwas für Großkonzerne ist, sondern auch unseren Mittelstand und das Handwerk voranbringt. Viele Betriebe in der Region stehen mitten in der Transformation. Und hier bekommen sie praxisnahe Unterstützung, um KI sinnvoll einzusetzen.“ Er hob hervor, dass die große Resonanz auf das Projekt den Bedarf bestätige und die Förderung daher auf insgesamt rund 3,5 Millionen Euro ausgeweitet werde.
Forschung trifft Praxis – Innovation auf Augenhöhe
Für Universitätspräsident Kai Fischbach steht der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Mittelpunkt: „Wenn unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Expertise aus der Universität in die Praxis tragen und aus den Anliegen und Erfahrungen ihrer Partnerinnen und Partner lernen, dann werden daraus gelebter Transfer und praktischer Fortschritt.“ Im KMU-KI-Erfahrungszentrum werde genau dieser Dialog gelebt – Forschende und Unternehmen arbeiten eng zusammen, um Innovationen dort entstehen zu lassen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Workshops schaffen Verständnis und bauen Hürden ab
Seit der Gründung im Januar 2023 hat das Zentrum mit einer Förderung von 2 Millionen Euro bereits ein starkes Netzwerk aus Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Institutionen aufgebaut. Leiterin Ute Schmid erklärt: „In dieser Zeit konnten wir ein großes Netzwerk aus Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Institutionen in der Region aufbauen, das weiter wächst.“ Die bisherigen Veranstaltungen zeigen, dass Vorbehalte gegenüber KI deutlich abgebaut werden können. Ziel der neuen Projektphase ist es, diese Formate zu konsolidieren und auszuweiten. Der Fokus liegt darauf, zu vermitteln, dass KI-Anwendungen keine Kontrolle entziehen, sondern menschliche Kompetenzen erweitern und neue Formen der Mensch-KI-Zusammenarbeit ermöglichen.
Demonstratoranlage macht KI erlebbar
Ein besonderes Aushängeschild des Zentrums ist die Demonstratoranlage, die in Zusammenarbeit mit dem Bamberger Maschinenbauunternehmen Albert & Hummel entstand. Diese modellhafte Produktionsanlage zeigt anschaulich, wie KI in der Praxis eingesetzt werden kann – etwa zur Optimierung von Abläufen, Qualitätskontrolle oder Ressourcenschonung. „Besonders wichtig war uns, dass KI für Mittelständler greifbar und verständlich wird – weg von der Theorie, hin zu praktischen Anwendungsmöglichkeiten“, betont Ute Schmid. Die Anlage soll nun weiterentwickelt werden, um noch mehr Branchenbeispiele abzubilden und neue Technologien zu integrieren.
Interaktive Exponate und Lehr-Lern-Systeme
Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung interaktiver Exponate, die KI erlebbar machen sollen. So entstand bereits ein Konzept für ein interaktives Lehr-Lern-System, das spielerisch erklärt, wie KI im Unternehmen eingesetzt werden kann. Interessierte könnten künftig auf einem Bildschirm etwa in die Rolle eines Ingenieurs oder einer Geschäftsführerin schlüpfen und erfahren, welche Kosten und Chancen mit der Einführung von KI verbunden sind.
Erfolgsgeschichte mit Zukunft
Seit Projektstart hat das KMU-KI-Erfahrungszentrum über 1.000 Teilnehmende bei rund 20 Veranstaltungen erreicht. Laut interner Auswertungen fühlen sich die Teilnehmenden nach den Workshops deutlich sicherer im Umgang mit KI – ein messbarer Erfolg für den Wissenstransfer. „Mit der Verlängerung der Förderung kann das KMU-KI-Erfahrungszentrum seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen und den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Region weiter stärken“, sagt Ute Schmid.
Nominiert als ‚Innovator des Jahres 2025‘
Ein weiterer Beleg für den Erfolg: Das KMU-KI-Erfahrungszentrum ist für den Preis ‚Innovator des Jahres 2025‘ nominiert. Unter www.innovator-des-jahres.com/voting/ kann bis 14. November abgestimmt werden. Die Preisverleihung findet am 14. November in Berlin statt. Der Wettbewerb zeichnet seit 2017 Unternehmen, Projekte und Regionen aus, die mit beispielhaften Innovationen überzeugen – von Start-ups über Mittelständler bis hin zu Weltmarktführern.
Zukunft gestalten – mit Wissen, Technik und Mut
Mit der erneuten Förderung wird das KMU-KI-Erfahrungszentrum Bamberg seine Rolle als Schlüsselakteur für den Technologietransfer in Oberfranken weiter ausbauen. Das Projekt steht exemplarisch für eine erfolgreiche Verbindung von Forschung, Wirtschaft und Praxisnähe – und dafür, dass Künstliche Intelligenz im Mittelstand ankommt.













