Ein Besuch im Rathaus ist für Kinder nichts Alltägliches – umso bedeutungsvoller war der Termin, den rund zehn Kinder aus Bamberg-Süd gemeinsam mit BasKIDhall-Leiterin Pauline Haag und Projektkoordinator Johann Heisenstein wahrnahmen.
Ihr Ziel: ein persönliches Gespräch mit Oberbürgermeister Andreas Starke, bei dem sie ihre Sicht auf den Stadtteil schildern und ganz konkrete Wünsche äußern konnten. Die Kinder sind regelmäßige Besucher der BasKIDhall, einem offenen Bildungs- und Freizeitangebot in der Gereuth, das Raum zum Lernen, Spielen und Mitgestalten bietet. Sie hatten sich sorgfältig auf das Gespräch vorbereitet – mit Fragen, Anregungen und klaren Ideen für Verbesserungen in ihrem Umfeld.
Alltagsprobleme offen angesprochen
Im Großen Sitzungssaal des Rathauses begegneten die Kinder dem Oberbürgermeister auf Augenhöhe – mit Neugier, Selbstbewusstsein und einer beeindruckenden Ernsthaftigkeit. Neben interessierten Fragen zur Arbeit des Stadtoberhaupts ging es vor allem um Anliegen, die ihren Alltag in Bamberg-Süd betreffen. So wünschten sich die Kinder etwa eine Tischtennisplatte und eine Rutsche auf dem Gelände vor der BasKIDhall – ein aktuell als Zwischenlösung genutzter Platz, auf dem später ein Seniorenheim entstehen soll. Auch der Zustand des Fußballplatzes am Spielplatz Gereuth wurde angesprochen. Dort behindern Schotter und Glasscherben regelmäßig das unbeschwerte Spielen. Und auf der Terrasse der BasKIDhall wünschen sich die Kinder einen gemütlichen Ort zum Entspannen und Sonnen – etwa mit Liegen oder Sitzkissen.
Politisches Interesse früh gefördert
Die Kinder machten bei ihrem Besuch deutlich, wie sehr ihnen ihr Stadtteil am Herzen liegt. Für Oberbürgermeister Starke war dieses Engagement ein wichtiges Zeichen: „Es ist toll zu sehen, wie aktiv und überlegt sich die jungen Menschen aus Bamberg-Süd in die Gestaltung ihres Umfelds einbringen. Solche Gespräche sind wichtig, damit wir als Stadt nah an den Bedürfnissen unserer jüngsten Bürgerinnen und Bürger bleiben.“ Er betonte, dass alle Anliegen von der Stadtverwaltung wohlwollend geprüft werden. Was kurzfristig umsetzbar sei, werde zeitnah intern geklärt. Für längerfristige Projekte wolle man gemeinsam mit dem Quartiersmanagement nach Lösungen suchen.
BasKIDhall: Ein Ort mit Wirkung
Auch Bildungsreferentin Gabriele Kepic, die den Besuch begleitete, zeigte sich beeindruckt. Sie lobte die BasKIDhall als wichtigen Ankerpunkt im Quartier, der nicht nur Bildungsimpulse setzt, sondern auch demokratisches Handeln erfahrbar macht. Gerade für Kinder in strukturell benachteiligten Stadtteilen sei es essenziell, Mitspracherecht und Wertschätzung zu erleben. Das Projekt BasKIDhall, das seit Jahren fest im Stadtteil verankert ist, trägt dazu bei, Kinder zu stärken, sie zu fördern und ihre Themen sichtbar zu machen. Der Besuch im Rathaus sei ein gelungenes Beispiel dafür, wie Partizipation von Anfang an funktionieren kann.
Ein Blick hinter die Kulissen
Zum Abschluss des Besuchs erhielten die Kinder eine exklusive Führung durch das Rathaus am Maxplatz. Sie erfuhren dabei Wissenswertes über die Geschichte des Gebäudes, das vor fast 300 Jahren ursprünglich als Priesterseminar erbaut wurde. Besonders spannend: der Rundgang durch den historischen Sitzungssaal und das Amtszimmer des Oberbürgermeisters. Der Tag im Rathaus war für die Kinder nicht nur informativ, sondern auch motivierend. Sie erlebten hautnah, dass ihre Meinung zählt – und dass auch junge Stimmen in der Stadtpolitik gehört werden.
Kinder als Stimme des Quartiers
Die Begegnung zwischen BasKIDhall-Kindern und Stadtspitze hat gezeigt, wie wertvoll echte Beteiligung auf kommunaler Ebene sein kann – gerade bei jungen Menschen. Die Anliegen wurden ernst genommen, der Dialog verlief auf Augenhöhe. Nun liegt es an der Stadt, die versprochene Prüfung der Wünsche transparent umzusetzen. Klar ist: Wenn Kinder merken, dass sie etwas bewegen können, wächst nicht nur das Vertrauen – sondern auch das Verantwortungsbewusstsein für die eigene Nachbarschaft.