Der erste bayerische Ehrenamtstag für Integration hat im Gemeindezentrum St. Josef im Hain ein deutliches Zeichen gesetzt: Migration ist ein zentraler Motor für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Unter dem Motto ‚Der Laden läuft nur mit Migration‘ würdigte die Stadt Bamberg Menschen, die sich ehrenamtlich für Integration einsetzen und damit einen unverzichtbaren Beitrag zur lokalen Gemeinschaft leisten.
Integration als Grundlage einer starken Stadtgesellschaft
Gleich zu Beginn machte Oberbürgermeister Andreas Starke klar, wie bedeutend dieses Engagement ist. Er betonte, dass Integration nur gelingen könne, wenn zahlreiche Ehrenamtliche ihre Zeit, Energie und Erfahrung einbringen. Durch dieses freiwillige Engagement werde das Nebeneinander zu einem aktiven Miteinander, das die Stadt Bamberg nachhaltig prägt. Starke verwies darauf, dass gerade in einer vielfältigen Stadt wie Bamberg der Einsatz von Menschen, die sich für Geflüchtete, Zugewanderte und sozial Benachteiligte einsetzen, unverzichtbar sei. Ihr Wirken mache die Stadt offener, stärker und menschlicher.
Der erste Ehrenamtstag seiner Art in Bayern
Der erstmals in Bayern organisierte Ehrenamtstag war nicht nur ein Pilotprojekt, sondern vor allem ein Signal für mehr Anerkennung und Wertschätzung. Samer Rahhal und Yvonne Rüttger vom Amt für Inklusion stellten heraus, wie wichtig es sei, die Arbeit der ehrenamtlichen Koordinatorinnen und Koordinatoren sichtbar zu machen. Beide betonten, dass Migration eine kulturelle und wirtschaftliche Bereicherung darstellt und dass viele gesellschaftliche Bereiche ohne Menschen mit Einwanderungsgeschichte kaum noch funktionieren würden. Ihre Aussage „Der Laden läuft nur mit Migration weiter“ fasst die Bedeutung treffend zusammen.
Dank und Anerkennung für die Ehrenamtlichen
Auch Bürgermeister Wolfgang Metzner hob das gemeinsame Engagement hervor. Er machte deutlich, dass Ehrenamtliche Menschen nicht nur aufnehmen, sondern sie als Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Stadt willkommen heißen. Dieses Selbstverständnis sei ein Kern moderner Integrationsarbeit und zeige, wie Zukunft gestaltet werden könne – gemeinsam, vielfältig und auf Augenhöhe.
Pflege als Schlüsselbranche – ohne Migration nicht zukunftsfähig
Ein Highlight des Programms war der praxisnahe Fachvortrag von Jutta Weigand, Geschäftsführerin der Sozialstiftung Bamberg, und Katarina Majkic, Pflegedienstleitung und selbst nach Deutschland eingewandert. Beide unterstrichen eindrucksvoll, dass die Pflegebranche ohne Menschen mit Migrationshintergrund längst nicht mehr funktionieren würde. Sie schilderten, dass in Pflegeeinrichtungen nicht Nationalitäten, sondern Menschen arbeiten. Vertrauen, Empathie und Verlässlichkeit seien die entscheidenden Faktoren, nicht die Herkunft. Die Realität zeige deutlich: Ohne internationales Pflegepersonal wäre eine stabile Versorgung kaum möglich.
Integration in vielen Lebensbereichen sichtbar
Dass Integration weit über die Pflege hinausgeht, wurde in weiteren Beiträgen deutlich. In Bereichen wie Gastronomie, Erziehung oder Schulbildung leisten Ehrenamtliche und Zugewanderte einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren des gesellschaftlichen Alltags. Ein Beispiel dafür ist Luise Edelmann, die sich beim Verein Freund statt fremd e.V. engagiert. Im ‚Café Willkommen‘ des Ankerzentrums schafft sie Begegnungsräume und beschreibt ihr Ehrenamt als Chance, selbst den eigenen Horizont zu erweitern. Dies zeigt, dass Integration ein gegenseitiger Prozess ist, der beide Seiten bereichert.
Anerkennung für Engagement, das die Gesellschaft trägt
Dr. Marco Depietri, Vorsitzender des Migrantinnen- und Migrantenbeirats, fand klare Worte: „Ohne Ehrenamtliche würde die Gesellschaft zusammenbrechen.“ Damit führte er allen Anwesenden vor Augen, wie essenziell freiwilliges Engagement für das soziale Gefüge ist. Sein Wunsch, dass dieser Ehrenamtstag der erste von vielen sein möge, verdeutlicht, wie dringend solche Gelegenheiten gebraucht werden, um die oftmals unsichtbare Arbeit der Ehrenamtlichen ins Licht zu rücken. Der Tag habe gezeigt, wie wertvoll diese Menschen sind – und wie sehr ihre Arbeit unsere Städte lebendig hält.
Gemeinschaft, die verbindet
Der erste Ehrenamtstag für Integration in Bamberg hat eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig und bedeutsam Engagement im Bereich Integration ist. Menschen aus verschiedensten Lebensbereichen tragen dazu bei, dass Bamberg eine offene, lebenswerte und solidarische Stadt bleibt. Dieser Tag hat sichtbar gemacht, wie viele Geschichten, Perspektiven und Fähigkeiten hier zusammenkommen und wie sehr die Stadtgesellschaft davon profitiert.
















