Viele Insekten haben es in Deutschland aufgrund von Flächenversiegelung, Pestizideinsatz und Monokulturen auf Grünflächen immer schwerer zu überleben. Gerade in der Stadt können private und kommunale Gärtner jedoch einiges tun, um diese Defizite aufzufangen. Wenn sie richtig angelegt sind, bieten Gärten und öffentliche Grünflächen nämlich wertvollen Lebensraum für Hummeln, Bienen und andere Insekten.
Daher geht die Stadtbau GmbH Bamberg jetzt neue Wege in der Anlage und Pflege ihrer Grünflächen. An acht verschiedenen Standorten hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft im vergangenen Jahr bienenfreundliche Blühwiesen angelegt. Auch am Föhrenhain wurde eine blütenreiche Wiese angesät, von der die Verantwortlichen sehr hoffen, dass sie sich auch in dieser Saison in voller Pracht zeigt.
Um auf das Thema Bienenrettung, für das sich bereits verschiedene Initiativen in Bamberg engagieren, in leuchtendem Gelb aufmerksam machen, installierte die Stadtbau nun den ersten Bienenfutter-Automaten in der Stadt. Pünktlich zum Frühlingsanfang steht in der Hauptsmoorstraße auf Höhe des Föhrenhains der erste Automat, aus dem Saatgutmischungen gezogen werden können. Der ehemalige Kaugummiautomat funktioniert noch genauso wie früher. Einfach eine 50 Cent-Münze einwerfen und der Automat gibt eine Kapsel frei. Die Kapseln sind mit Samen bienenfreundlicher Blühpflanzen befüllt. Diese können überall im Freiland ausgebracht werden: im Garten oder in einen Pflanztopf auf dem Balkon. In den Kapseln befinden sich ausschließlich Samen heimischer Sorten, die an unser Klima angepasst sind.
Die Stadtbau bittet jedoch darum, die leeren Kapseln zurückzugeben, damit sie mehrfach verwendet werden können. Direkt unterhalb des Bienenautomaten in der Hauptsmoorstraße / Ecke Föhrenstraße befindet sich ein Rückgabebehälter. Nach dem Öffnen und der Aussaat sollte die Verpackungskapsel hier eingeworfen werden. Die gesammelten Kapseln werden dann von der Stadt wieder befüllt.
Mit dem Bienenfutterautomaten möchte die Stadtbau GmbH Bamberg auf die aktuelle Problematik unbelebter Grünflächen hinweisen und Werbung für mehr insektenfreundliches Grün auf privaten wie öffentlichen Flächen machen. „Seit letztem Jahr beschreiten wir bei unseren Außenanlagen einen zukunftsorientierten Weg Richtung mehr Ökologie und Vielfalt. Der Bienenautomat soll das auch außerhalb unserer Wohnanlagen sichtbar machen. Wir werden hier sehr gerne unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und hoffen, dass das Konzept verstanden wird, Magnetwirkung entfaltet und zum Mitmachen einlädt.“ so Geschäftsführer Veit Bergmann.
„Dies ist eine großartige Idee, für die ich der Stadtbau sehr dankbar bin. Ich wünsche mir, dass ganz viele Bambergerinnen und Bamberger zu Bienenrettern werden. Lassen Sie ihren Garten oder ungenützte Grünflächen mit dem Saatgut erblühen und bitte bringen Sie die leeren Kapseln wieder zurück, so dass sie wieder gefüllt werden können“, bittet Bürgermeister Jonas Glüsenkamp die Bürgerinnen und Bürger.