Im Bamberger Dom sorgen vier neu eingerichtete Brandschutzdepots künftig dafür, dass die Feuerwehr im Ernstfall schneller handeln kann.
Das gelagerte Material wurde zuvor vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz geprüft und freigegeben. Mit dieser Maßnahme sollen nicht nur Menschenleben geschützt, sondern auch die wertvollen Bau- und Kunstschätze der Kathedrale bewahrt werden. Der Dom gehört zu den bedeutendsten historischen Bauwerken der Stadt, und sein Schutz erfordert besondere Vorkehrungen. Die neuen Depots stärken die Brandsicherheit in einem Bereich, der aufgrund seiner Höhe und Struktur schwer zugänglich ist.
Strategisch platzierte Lagerorte in den Türmen
Die Depots befinden sich in den mittleren Etagen der Domtürme, direkt neben den Anschlüssen der fest verbauten Löschwasserleitungen. Diese Platzierung ist bewusst gewählt: Sie ermöglicht im Notfall einen besonders schnellen Zugriff auf das benötigte Material. Mit den jeweils 90 Meter langen Schläuchen kann die Feuerwehr nahezu jeden Bereich des Dachstuhls erreichen. Die strategische Nähe zu den Löschwasserleitungen verkürzt wertvolle Einsatzzeit – ein entscheidender Faktor bei Bränden in historischen Gebäuden.
Umfangreiche Ausrüstung für den Ernstfall
Die Depots enthalten nicht nur Schläuche, sondern auch weiteres wichtiges Equipment. Dazu gehören ein Hohlstrahlrohr, ein Absperrorgan, eine Feuerwehrleine sowie ein Hooligan-Tool mit Spalthammer. Diese Werkzeuge ermöglichen es der Feuerwehr, im Einsatz Türen aufzubrechen, Hindernisse zu entfernen oder Zugänge zu erschließen. Laut Groh hat die Positionierung noch einen weiteren Vorteil: Die rund 23 Kilogramm schwere Ausrüstung muss nicht mehr durch die engen und steilen Aufgänge der Türme getragen werden. Das erleichtert den Einsatzkräften die Arbeit erheblich und reduziert die körperliche Belastung, die bei Einsätzen in Höhen ohnehin besonders anspruchsvoll ist.
Lehren aus historischen und aktuellen Katastrophen
Der Brand der Kathedrale Notre-Dame in Paris im Jahr 2019 hat weltweit gezeigt, wie schnell historische Bauwerke in Gefahr geraten können. Für Diözesanarchitekt Robert Hoh ist dieses Ereignis auch in Bamberg ein warnendes Beispiel. Historische Kirchen seien besonders brandgefährdet – und der Bamberger Dom bildet hier keine Ausnahme. Hoh erinnerte daran, dass der Dom in seiner Frühgeschichte gleich zweimal schwer beschädigt wurde: 1081 und 1185 brannte er jeweils nahezu vollständig aus und musste wieder aufgebaut werden. Diese Ereignisse prägen das Bewusstsein für den heutigen Denkmalschutz. Die neuen Brandschutzdepots sind daher Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets, das die Sicherheit für Besucherinnen und Besucher sowie das Gebäude gewährleistet. „Die zusätzlichen Depots sind ein Teil unserer brandschutztechnischen Maßnahmen, die dem Schutz der Besucher und des Gebäudes dienen“, so Hoh.
Schutz für Menschen und Kultur – heute wichtiger denn je
Die Einrichtung der Depots zeigt, wie moderne Technik und sorgfältige Planung dazu beitragen, historische Architektur zu bewahren. Der Dom ist nicht nur ein bedeutendes Bauwerk, sondern ein lebendiges Kulturdenkmal. Die Brandschutzmaßnahmen tragen dazu bei, dass dieses Erbe für kommende Generationen erhalten bleibt. Mit der Kombination aus präventiver Vorbereitung, durchdachter Standortwahl und moderner Ausstattung setzt die Stadt Bamberg ein klares Zeichen: Der Schutz von Kulturgut hat höchste Priorität.















