Im Mittelpunkt stehen Gespräche zwischen Oberbürgermeister Andreas Starke und dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Themen wie die Unterbringungsbedingungen der Geflüchteten, Forderungen der Stadt an die Bundespolizei und eine mögliche Herauslösung einzelner Gebäude aus dem Areal bestimmen aktuell die Agenda. „Nachdem nun die relevanten Bundesministerien besetzt sind, kann endlich konkreter verhandelt werden“, sagte OB Starke in der jüngsten Stadtratssitzung. Das Gesprächsklima sei konstruktiv gewesen, betonte er.
Vorschläge von ‚Runder Tisch Asyl‘ und Ombudsteam in Prüfung
Besonderes Augenmerk liegt auf den sozialen Rahmenbedingungen im Zentrum. Der ‚Runde Tisch Asyl‘ und das Ombudsteam hatten hierzu konkrete Verbesserungsvorschläge eingebracht, die vom Ältestenrat aufgegriffen und befürwortet wurden. Diese sollen bei einem Treffen Ende Juni gemeinsam mit der Regierung von Oberfranken und weiteren Akteuren konkretisiert werden.
Bundespolizei signalisiert Gesprächsbereitschaft – aber auch Grenzen
Ein weiteres Anliegen der Stadt betrifft die Nutzung des Bundespolizei-Areals. Der Ältestenrat brachte im Januar den Vorschlag ein, den Motorpool der Bundespolizei zweimal jährlich für das Plärrer-Volksfest zu öffnen. Dank der Vermittlung von Minister Herrmann wird dieses Thema am 5. Juni in einem Gespräch zwischen der Bundespolizeiakademie und der Stadt behandelt. Allerdings bleibt ein zentrales Anliegen der Stadt vorerst unbeantwortet: Die Verkleinerung der Flächen, die aktuell von der Bundespolizei genutzt werden, lässt sich derzeit nicht umsetzen. Bundespolizeipräsident Dr. Dieter Romann verwies auf den Eigenbedarf seiner Behörde, schloss jedoch eine spätere Prüfung nicht aus.
Stadt will Entwicklungsspielräume auf dem Gelände schaffen
Auch die künftigen Eigentumsverhältnisse des Ankerzentrum-Geländes standen im Fokus der Gespräche. Die Stadt Bamberg strebt an, bestimmte Gebäude frühzeitig aus dem Ankerzentrum herauszulösen, um sie für stadtentwicklerische Zwecke zu nutzen. Innenminister Herrmann zeigte sich offen für entsprechende Vorschläge. OB Starke kündigte an, dass derzeit ein konkretes Nutzungskonzept ausgearbeitet werde. Dieses soll nach Beratung im Ältestenrat am 27. Juni an das Innenministerium übermittelt werden.
Nächste Gesprächsrunden stehen fest
Die nächsten Schritte sind bereits terminiert: Neben dem Treffen mit der Bundespolizeiakademie am 5. Juni folgt Ende Juni die Runde mit der Regierung von Oberfranken sowie weiteren Interessengruppen. Die Stadt erhofft sich von diesen Terminen konkrete Vereinbarungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Ankerzentrum – und langfristig eine tragfähige Lösung für das gesamte Areal.
Neue Perspektiven für Bamberg in Sicht
Mit der zunehmenden Konkretisierung der Gespräche zwischen Stadt und Innenministerium zeichnen sich erste Lösungen ab – wenn auch noch nicht alle Wünsche der Stadt kurzfristig erfüllt werden können. Der Weg hin zu einer nachhaltig tragfähigen Zukunft des Ankerzentrums ist eingeschlagen, getragen von Dialogbereitschaft und konkretem Handlungswillen auf beiden Seiten. Nun liegt es an allen Beteiligten, die nächsten Etappen verantwortungsvoll zu gestalten.