Am 21. November 2005 legten 19 Bürgermeister und Landräte aus dem Main- und Regnitztal den Grundstein für das Flussparadies Franken.
Initiiert vom damaligen Bamberger Landrat Dr. Günther Denzler, entstand der Verein in einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit. Die Idee: Kräfte bündeln, Projekte gemeinsam stemmen und die Flusslandschaften für Mensch und Natur nachhaltig stärken. Bereits zuvor hatte das Bayerische Umweltministerium eine dreijährige Pilotphase am Wasserwirtschaftsamt unterstützt.
Ein Erfolgsmodell durch partnerschaftliche Zusammenarbeit
Der heutige Vorsitzende, Bambergs Landrat Johann Kalb, war 2005 selbst als Buttenheimer Bürgermeister an der Gründung beteiligt. Er blickt dankbar auf zwei Jahrzehnte zurück, in denen unzählige Engagierte, Kommunen, Unternehmen, Vereine und Bürgerinnen und Bürger zur positiven Entwicklung beigetragen haben. Für ihn bleibt die partnerschaftliche Zusammenarbeit das zentrale Fundament des Erfolgs. Das Flussparadies Franken schafft es bis heute, Akteure aus verschiedensten Bereichen zu vernetzen und Projekte gemeinsam zu realisieren.
1,4 Millionen Euro für regionale Projekte
In den vergangenen 20 Jahren investierte der Verein rund 1,4 Millionen Euro direkt in regionale Maßnahmen. Dazu zählen kleinere, aber wichtige Projekte wie der Weinradweg am Main oder der Bamberger Flusspfad. Ebenso gehören größere Leuchtturmprojekte dazu – etwa der Auenweg Obermain mit Sandsteinskulpturen oder der Sieben-Flüsse-Wanderweg, der auch Gemeinden außerhalb des Vereinsgebietes einbezieht. All diese Projekte zeigen, wie breit das Engagement des Flussparadieses aufgestellt ist.
Mensch und Natur im Mittelpunkt
Seit der Gründung verantwortet Geoökologin Dr. Anne Schmitt als Geschäftsführerin die strategische Entwicklung und das Projektmanagement. Für sie stehen die Flüsse Main und Regnitz als Lebensadern der Region im Zentrum: unersetzliches Naturerbe, wertvolle Lebensräume und wichtige Orte der Naherholung – gerade angesichts des Klimawandels. Ihr Wunsch: noch mehr naturnahe Fließgewässer, die für Menschen jeden Alters gut zugänglich sind.
Vernetzung über Regionen hinaus
Wo immer sich neue Chancen ergeben, werden Projekte weiterentwickelt und miteinander verbunden. Besonders wichtig ist Dr. Schmitt die enge Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Franken rund um den RegnitzRadweg sowie die Sichtbarkeit regionaler Anbieter und Initiativen entlang der SandAchse Franken. Auch der historische Ludwig-Donau-Main-Kanal, der 2026 sein 180-jähriges Jubiläum feiert, spielt eine wichtige Rolle. Die Kooperation reicht inzwischen bis nach Regensburg.
Main FlussFilmFest 2026: Wasser & Klima im Fokus
Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für das nächste Main FlussFilmFest im Jahr 2026. Thematischer Schwerpunkt ist diesmal ‚Wasser & Klima‘. Neun Regionen – von Bayreuth bis in den Landkreis Main-Spessart – beteiligen sich mit eigenen Programmpunkten. Auch das erstmals 2025 angebotene Kinder-Kino des Bayreuther Mikroplastik-Sonderforschungsbereichs ist wieder fest eingeplant. Parallel dazu ruft die Aktion Main CleanUp im März erneut zu Müllsammelaktionen an Main, Seen und Zuflüssen auf.
Finanzielle Herausforderungen bleiben
Die gewünschte Förderung konnte nicht vollständig erreicht werden, was die Finanzierung weiterhin anspruchsvoll macht. Besonders wertvoll ist daher die Unterstützung durch die Stiftung Living Rivers, die über Mittel des Bundesumweltministeriums die Basiskosten weitgehend absichert.
Mehr über das Flussparadies entdecken
Wer tiefer in die Arbeit des Vereins eintauchen möchte, findet umfangreiche Informationen auf der Internetseite des Flussparadieses Franken. Zudem bietet der BR-Podcast ‚Habe die Ehre‘ vom 6. November 2025 spannende Einblicke, unter anderem zum Thema Naturschutztauchen.













