Für 1,1 Millionen Euro wurde das Gebäude der Wildensorger Grundschule in den vergangenen zweieinhalb Jahren saniert und modernisiert.
„In Wildensorg ganz schön und klein, steht noch ein Schulhaus auch sehr fein.“ Schulleiter Ernst Griebel greift zur Gitarre und probt mit den Schülerinnen und Schülern der Wildensorger Grundschule für das anstehende Sommerfest. Im Sonnenschein vor der Aula singen die Erst- bis Viertklässler freudig das Lied der Domschule, der sie zugeordnet sind. Die vierte Strophe handelt von ihrem Schulhaus in Wildensorg. Als „fein“ wird es besungen – und das zurecht. Seit der Sanierung für 1,1 Millionen Euro, die im April nach zweieinhalb Jahren mit der Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach abgeschlossen wurde, erstrahlt die Schule in neuem Glanz. Gemeinsam mit dem großzügigen grünen Außenbereich, der direkt in einen öffentlichen Park übergeht, wirkt das Schulgelände sehr einladend.
Attraktives Schulgelände und moderner Eingangsbereich
Schon der umgestaltete Eingangsbereich vermittelt einen positiven ersten Eindruck: Treppe, Geländer und Glasfassade wurden erneuert, die Aula dahinter mit Akustik-Decke und frischem Boden aufgewertet. „Das Foyer ist jetzt hell und groß, davor hatte es eine dunkle Decke und es stand viel darin – jetzt ist es viel freundlicher“, sagt Schulleiter Griebel begeistert über das neue Erscheinungsbild. Auch das restaurierte Wandgemälde, das den Stadtteil Wildensorg zeigt und aus dem Baujahr des Gebäudes 1967 stammt, fügt sich reibungslos ein und ist ein Blickfang für jeden, der eintritt – ebenso wie der blaue Kicker.
Neu aufgeteilte und sanierte Toiletten
Drei Türen in der Aula führen nun zu den neu aufgeteilten und komplett sanierten Toiletten, inklusive einem Behinderten-WC. Hier wurde nicht nur auf ein hochwertiges Interieur geachtet und LED-Einbauleuchten installiert, sondern auch unter der Oberfläche gearbeitet: Alle Rohre wurden getauscht, der Kanalanschluss aus den Toiletten direkt nach außen und um das Haus herumgeführt. Früher verliefen die Rohre unter dem Gebäude, was bei technischen Problemen den Zugriff darauf erschwerte. „Früher hat es nicht so gut gerochen, jetzt ist es super. Darüber haben wir uns sehr gefreut“, betont Griebel.
Verbesserte Infrastruktur und Internet im Klassenzimmer
Viele weitere Details wurden verbessert und erneuert: die Heizkörper, das Dach inklusive Dämmung, die Fenster, der Blitzschutz und das Gartenhäuschen bei den Hochbeeten. Das Regenwasser vom Dach wird jetzt direkt in den kleinen Weiher unterhalb des Schulhauses geleitet, und an der Fassade wurde ein elektrischer Sonnenschutz angebracht, um die Temperaturen auch im Hochsommer erträglich zu halten. Der Plan war eine komplette Sanierung der Außenhülle mit dem Ziel, das Gebäude stilistisch anzupassen und nicht komplett zu verändern, wie es vom Immobilienmanagement heißt. Für Griebel war jedoch etwas anderes besonders wichtig bei den Umbauarbeiten: die Vorbereitung der Verkabelung von Klassenzimmern. „Damit können wir in naher Zukunft auch das Internet im Unterricht nutzen“, freut er sich.
Synergieeffekte durch den Bau der benachbarten Kita
Eine besondere Herausforderung ergab sich durch den Bau einer Kita direkt neben der Schule, der parallel stattfand. Die beiden Gebäude grenzen direkt aneinander, sodass ein Fenster im Erdgeschoss der Schule entfernt werden musste, um an dieser Stelle eine Brandschutzwand zu errichten. Dafür wurden zwei andere Fenster im selben Raum geschaffen. Die Nähe ergab jedoch nicht nur Schwierigkeiten, sondern auch positive Synergieeffekte. So können die Schulkinder in der Mittagsbetreuung ihr Mittagessen in der Kita einnehmen, indem sie durch eine rote Verbindungstür im Turnsaal ins andere Gebäude gehen. Die eigentliche Betreuung am Nachmittag findet dann wieder in der Schule statt.
Unterricht trotz Umbau immer gut möglich
Die Umbauphase war eine echte Herausforderung für die Lehrer und Schüler in dem kleinen Schulhaus, das vier Klassenzimmer beinhaltet. Das Immobilienmanagement bemühte sich, alle staub- und lärmintensiven Arbeiten in die Ferien zu verlegen, aber dies war nicht immer möglich. Griebel spricht den Planern und Handwerkern ein großes Lob aus: „Sie haben immer darauf geachtet, dass die lauten Arbeiten am Nachmittag stattfanden, wenn keine Kinder mehr im Gebäude waren.“ Mit kleineren Einschränkungen sei der Unterricht immer gut möglich gewesen. Nun hat die Schulfamilie die Zeit der Sanierung überstanden. Die 72 Schülerinnen und Schüler, die hier Lesen und Rechnen lernen, freuen sich über den guten Zustand der Räumlichkeiten. Voller Stolz werden sie auch weiterhin von ihrem „feinen Haus“ singen.