Anlässlich einer abendlichen Lesung am Franz-Ludwig-Gymnasium empfing Oberbürgermeister Andreas Starke den englischen Autor Peter Bradley am Donnerstag im Rathaus am Maxplatz.
Der Besuch fiel bewusst auf den 27. November 2025, den Jahrestag der Deportation seiner Großeltern vor 84 Jahren. Starke dankte Bradley für seine Rückkehr in die Heimatstadt seiner Familie und würdigte das Engagement des Autors: Sein Buch ‚The Last Train‘ sei „so eindrucksvoll wie erschütternd“.
Gedenken an die deportierten Großeltern
Die Großeltern von Peter Bradley, Sally und Berta Brandes, wurden am 27. November 1941 über Nürnberg nach Riga deportiert und später ermordet. Bradley bezeichnete die Rückkehr nach Bamberg als ein bedeutendes Zeichen des Erinnerns. Beim Empfang würdigten Oberbürgermeister Starke sowie Vertreter der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e. V. den Autor und betonten die Bedeutung, familiäre Geschichte sichtbar zu machen und lebendig zu halten.
Lesung am Franz-Ludwig-Gymnasium
Am Abend las Bradley in der Aula des Franz-Ludwig-Gymnasiums aus seinem Buch ‚The Last Train‘. Darin erzählt er die Geschichte seiner Familie und rekonstruiert das Schicksal seiner Großeltern, die einst ein Textilgeschäft am Grünen Markt führten. Auch sein Vater Fritz Brandes, der 1933 an derselben Schule das Abitur ablegte und 1939 nach England floh, steht im Mittelpunkt des Werkes.
Ein Autor mit politischem Hintergrund
Bradley ist in seiner Heimat Großbritannien kein Unbekannter. Von 1997 bis 2005 gehörte er als Abgeordneter der Labour Party dem House of Commons an. Zuvor war er zehn Jahre Mitglied im Westminster City Council. Seine persönliche Familiengeschichte verbindet er heute mit politischem Engagement gegen Antisemitismus und für eine lebendige Erinnerungskultur.
Ein Abend der Erinnerung und der Begegnung
Der Besuch Peter Bradleys machte eindrucksvoll deutlich, wie wichtig persönliche Geschichten für eine lebendige Erinnerungskultur sind. Die Lesung und der Empfang im Rathaus schufen Raum für Austausch, Gedenken und Verbundenheit – und erinnerten daran, dass die Geschichte seiner Familie untrennbar mit der Stadt Bamberg verbunden bleibt.
Leah
Als Bambergerin mit Leib und Seele ist Leah unsere Redakteurin für das lokale Geschehen. Sie kennt die Stadt wie ihre Westentasche und weiß ganz genau, wo der Hase wirklich läuft.
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