Karpfen gehören im Bamberger Land zu den kulinarischen Klassikern – und sie stehen zugleich für eine jahrhundertealte, umweltverträgliche Bewirtschaftungsform.
Wie moderne ökologische Teichwirtschaft heute funktioniert, konnten rund 40 Interessierte Ende Oktober in Trabelsdorf hautnah erleben. Der Naturpark Steigerwald, die Öko-Modellregion Bamberger Land und die Fischzucht Grimmer hatten gemeinsam zu einem informativen Rundgang eingeladen.
Auf Entdeckungstour durch die Weiherlandschaft
Unter der Leitung von Naturpark-Rangerin Verena Kritikos und Fischwirt Louis Grimmer führte der etwa zwei Kilometer lange Rundgang durch die idyllische Weiherlandschaft rund um Trabelsdorf. An mehreren Stationen erfuhren die Teilnehmenden Wissenswertes über die verschiedenen Aspekte der Teichwirtschaft – vom ökologischen Gleichgewicht bis hin zur nachhaltigen Fischproduktion. Louis Grimmer erläuterte die Entwicklung vom kleinen Setzlingsfisch bis zum dreijährigen Vermarktungskarpfen und gab Einblicke in seine tägliche Arbeit. Rangerin Verena Kritikos zeigte auf, welche ökologische Bedeutung Teiche in der Kulturlandschaft haben – nicht nur als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, sondern auch für Wasserrückhalt, Naherholung und Tourismus.
Der Bio-Karpfen: Nachhaltig, regional und ökologisch
Ein zentrales Thema war der besondere Wert des Bio-Karpfens. Er wächst langsam und naturnah in ökologisch bewirtschafteten Teichen heran, ernährt sich größtenteils von natürlicher Teichnahrung und wird nur, wenn nötig, mit regionalem Bio-Getreide zugefüttert. Diese Form der Teichwirtschaft trägt nicht nur zur Artenvielfalt und Landschaftspflege bei, sondern stärkt auch die regionale Wertschöpfung. So entsteht ein nachhaltiges Lebensmittel, das ökologische Verantwortung und Genuss auf ideale Weise verbindet.
Genussvoller Abschluss am Quellensee
Zum Ende des Rundgangs führte der Weg zur Fischmanufaktur am Quellensee, wo die Teilnehmenden wertvolle Tipps zur Zubereitung von Karpfen erhielten – vom klassischen ‚Karpfen gebacken‘ bis zur modernen Filetvariante. Den Abschluss bildete eine Verkostung feiner Häppchen aus Bio-Karpfen, die den Geschmack des regionalen Fisches eindrucksvoll unter Beweis stellte. Außerdem gab es Informationen zu den regelmäßig stattfindenden ‚Karpfenmacher‘-Kochkursen, bei denen Interessierte selbst lernen können, den heimischen Fisch kreativ zuzubereiten.
Nachhaltigkeit erlebbar gemacht
Der Rundgang in Trabelsdorf zeigte eindrucksvoll, wie Tradition, Umweltbewusstsein und Genuss Hand in Hand gehen können. Die Veranstaltung machte deutlich: Nachhaltige Teichwirtschaft ist weit mehr als Fischzucht – sie ist ein Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft, zur regionalen Identität und zu einem bewussten, verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln.













