Vor zehn Jahren beschloss der Stadtrat der Stadt Bamberg die Gründung des Ombudsteams für die Anker-Einrichtung Oberfranken (AEO) – eine Entscheidung, die sich als wegweisend für den Dialog zwischen Stadtgesellschaft, Behörden und Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtung erwiesen hat.
Nun wurde das Gremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche, der AWO, der Caritas, des Diakonischen Werks, des Migrationsbeirats sowie der Stadtratsfraktionen zusammensetzte, nach seiner letzten Sitzung offiziell aufgelöst. Bambergs Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner würdigte den Einsatz der Mitglieder: „Mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit haben Sie in den vergangenen zehn Jahren einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung zwischen allen Beteiligten geleistet – dafür danke ich Ihnen von Herzen.“
Vermittlung, Aufklärung und Verbesserung
Zu den zentralen Aufgaben des Ombudsteams zählten Information, Aufklärung, die Bearbeitung von Beschwerden sowie das Einbringen von Verbesserungsvorschlägen. In regelmäßigen Sitzungen tauschten sich die Mitglieder über aktuelle Entwicklungen in der AEO aus und suchten nach pragmatischen Lösungen im Sinne aller Beteiligten. Bereits zu Beginn seiner Tätigkeit im Jahr 2017 setzte das Team ein wichtiges Signal: Gemeinsam mit der Einrichtung wurde ein Schutzkonzept entwickelt, das unter anderem die Einrichtung eines Frauenhauses zum Schutz von Frauen und Kindern auf dem Gelände der AEO vorsah.
Einsatz für Schutz, Teilhabe und Unterstützung
Im Jahr 2018 griff das Ombudsteam ein sensibles Thema auf: Menschen mit Beeinträchtigungen sollten – so die Empfehlung – in dafür geeignete Unterkünfte verlegt werden, da die AEO hierfür nicht ausgelegt sei. Ein weiteres wichtiges Angebot entstand 2020 mit der Eltern-Kind-Gruppe der Caritas für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren – ein Schritt hin zu mehr Familienfreundlichkeit und Integration. Als während der Corona-Pandemie Quarantänebereiche auf dem Gelände eingerichtet wurden und dies zu Irritationen führte, setzte das Ombudsteam auf Transparenz und Aufklärung, um Missverständnisse zu vermeiden und Ängste zu nehmen.
Herausforderungen und Entwicklungen in der AEO
Der Herbst 2022 markierte einen besonderen Höhepunkt: Mit rund 2.800 Bewohnerinnen und Bewohnern erreichte die AEO ihre höchste Belegung seit Bestehen. Parallel dazu wurde eine Asylverfahrensberatung (AVB) der Caritas eingerichtet – ein wichtiges Instrument, um Geflüchtete in komplexen Verwaltungsprozessen zu unterstützen. Auch im Jahr 2025 blieb das Ombudsteam aktiv und nahm sich erneut drängender Themen an: So setzte es sich für abschließbare Wohnräume und eine verbesserte psychosoziale Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner ein – zwei Punkte, die das Team über Jahre hinweg beschäftigten.
Dank und Anerkennung für ein starkes Miteinander
Nach zehn Jahren intensiver Arbeit blickt das Ombudsteam auf eine Phase zurück, die von Engagement, Empathie und Beharrlichkeit geprägt war. Sprecher Peter Ehmann, Vertreter der Caritas, dankte allen Mitgliedern für ihre konstruktive Zusammenarbeit und ihren unermüdlichen Einsatz: „Mit dem Vertrauen, welches der Stadtrat und die Bamberger Bevölkerung dem Ombudsteam entgegenbrachte, konnten die Lebensbedingungen der AEO-Bewohnerinnen und -Bewohner angemessener gestaltet und Konfliktpotentialen oft vorzeitig begegnet werden.“
Ein starkes Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Mit der Auflösung des Ombudsteams endet ein wichtiges Kapitel lokaler Integrations- und Sozialarbeit in Bamberg. Doch das Vermächtnis bleibt: Zehn Jahre lang war das Gremium eine Brücke zwischen Menschen, Kulturen und Institutionen – getragen von der Überzeugung, dass Dialog und Verständnis der Schlüssel zu einem respektvollen Miteinander sind. Der Dank der Stadt gilt allen, die mit ihrem Engagement dazu beigetragen haben, die AEO nicht nur als Einrichtung, sondern als Lebensraum mit menschlichem Gesicht zu gestalten.















