Ob ein Ausflug an den Tegernsee oder die Teilnahme an der Hochzeit der Enkelin – der Herzenswunschkrankenwagen der Malteser im Erzbistum Bamberg hat Anfang September gleich zwei Herzenswünsche erfüllt.
Die Fahrten hinterließen tiefe Eindrücke bei den Gästen, ihren Familien und dem ehrenamtlichen Team.
Ein Tag am Tegernsee – Erinnerungen, die bleiben
Am Dienstag, 3. September, machte sich der 79-jährige Herr G. aus Oberhaid gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin auf den Weg in Richtung Süden. Begleitet wurde das Paar von den ehrenamtlichen Maltesern Sandra Schnapp (Bamberg) und Dr. Lutz Thoma (Kulmbach). Der schwer an einer Atemwegserkrankung leidende Mann hatte sich gewünscht, noch einmal den Tegernsee zu besuchen – einen Ort, an dem er viele glückliche Urlaubstage verbracht hatte. Dank des Herzenswunschkrankenwagens wurde dieser Traum Realität. Nach einem Mittagessen im traditionsreichen Tegernseer Bräustüberl und einem Besuch in Bad Wiessee genossen die beiden die Aussicht auf den See und ließen Erinnerungen aufleben. Mit einem Lächeln und gestärkter Lebensfreude kehrte Herr G. am Abend nach Oberhaid zurück.
Große Emotionen bei einer Hochzeit
Nur wenige Tage später, am Freitag, 6. September, stand bereits die nächste Fahrt an. Die 86-jährige Frau Voll erhielt die Chance, die Hochzeit ihrer Enkeltochter in Bad Berneck mitzuerleben. Das Malteser-Team mit Sandra Schnapp (Bamberg) und Stefan Landmann (Waischenfeld) machte die spontane Fahrt möglich. Pünktlich erreichte die stolze Großmutter die Kirche St. Otto und überraschte die Hochzeitsgesellschaft. Besonders für die Braut war es ein unvergesslicher Moment: Tränen der Rührung flossen, als sie ihre Oma in der Kirche entdeckte. Nach der Feier im Familienkreis kehrte Frau Voll am Abend glücklich nach Bamberg zurück – mit dem Brautstrauß ihrer Enkelin im Gepäck, einem Symbol für Liebe und Verbundenheit.
Ehrenamt, das Herzen bewegt
Der Herzenswunschkrankenwagen ermöglicht schwerstkranken Menschen, die nur noch wenig Zeit haben, ihre letzten großen Wünsche zu verwirklichen. Ob Ausflug, Wiedersehen oder Familienfest – die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer begleiten die Fahrten mit medizinischem Fachwissen und viel Empathie. „Solche Erlebnisse sind nicht nur für unsere Gäste unvergesslich, sondern auch für uns als Team“, erklärt Jutta Sendner-Rau, stellvertretende Leiterin des HWK-Teams. „Wir dürfen Momente miterleben, die voller Dankbarkeit und Emotion sind.“ Dank der engen Zusammenarbeit mit Familien, Palliativstationen und Unterstützern konnten die beiden Fahrten im September realisiert werden – ein starkes Zeichen für Menschlichkeit, Würde und gelebte Nächstenliebe.