Am Samstag, den 10. Mai 2025, fand in den Räumen der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH die 3. Bamberger Inklusionsmesse statt.
Veranstaltet wurde sie vom Verein goolkids e. V. und der Behindertenbeauftragten der Stadt Bamberg, Nicole Orf. Unter dem Motto ‚MITeinander. Vielfalt. erLEBEN‘ konnten Besucher in niedrigschwelliger Atmosphäre mehr über Inklusion und Barrierefreiheit erfahren. Ziel war es, das Bewusstsein für sichtbare und nicht sichtbare Behinderungen zu stärken – ein Anliegen, das von Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Eröffnung ausdrücklich unterstützt wurde.
Mobilität, Sport und Begegnung zum Mitmachen
Gleich im Eingangsbereich konnten Interessierte erleben, wie Menschen mit Beeinträchtigungen mobil und aktiv am Alltag teilnehmen: behindertengerechte Fahrräder, Fahrzeugumbauten und inklusive Sportangebote wie Tischtennis und Fußball luden zum Ausprobieren ein. Neben dem Veranstalter goolkids e. V. präsentierten auch Special Olympics Deutschland und Wir Helden ihre inklusiven Projekte. Die Messe bot so nicht nur Information, sondern auch praktische Erfahrungsräume, die zum Mitmachen und Nachdenken anregten.
Podiumsdiskussion rückt unsichtbare Barrieren in den Fokus
Ein Höhepunkt der Messe war die Podiumsdiskussion zum Thema nicht sichtbare Behinderungen. Im Mittelpunkt standen neurodivergente Menschen – also Personen mit z. B. psychischen Erkrankungen oder Autismus-Spektrum-Störungen. Fernanda Hübner vom Projekt Freizeitbuddies Bamberg schilderte eindrücklich: „Ein gebrochenes Bein kann man sehen – eine Angststörung nicht.“ Menschen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen benötigen oft besondere Rahmenbedingungen wie ruhige Orte, klare Kommunikation oder verständnisvolle Mitmenschen. Dieter Sauer vom Verein Autismus Oberfranken e. V. forderte ein eigenes Merkzeichen ‚W‘ (für Wahrnehmung) im Behindertenausweis, um auch nicht sichtbare Einschränkungen offiziell sichtbar zu machen.
Stadt Bamberg zeigt Inklusionswillen
Auch Bambergs Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp stellte konkrete Maßnahmen vor. So prüft die Stadt die Einführung des ‚Sunflower-Projekts‘, das ursprünglich vom Berliner Flughafen stammt: Ein spezielles Umhängeband signalisiert diskret eine nicht sichtbare Behinderung, um Verständnis und Unterstützung zu ermöglichen. „Wir werden prüfen, inwieweit wir dieses Projekt auch in der Stadtverwaltung einführen können, um ein Zeichen zu setzen und Vorbild für andere zu sein“, so Glüsenkamp. Außerdem kündigte er an, Bürgerversammlungen 2025 inklusiver zu gestalten und den Aktionsplan zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention fortzuschreiben.
Inklusion ist eine gemeinsame Aufgabe
Zum Abschluss zogen die Veranstalter ein ausgesprochen positives Fazit. Nicole Orf, Behindertenbeauftragte der Stadt Bamberg, betonte: „Inklusion kann so einfach sein, wenn wir uns öffnen.“ Auch Volker Hoffmann, Vorsitzender des Beirats für Menschen mit Behinderung, lobte die Messe als Ort für Austausch, Information und Vernetzung. Und Seniorenbeauftragte Stefanie Hahn ergänzte: „Die dritte Bamberger Inklusionsmesse war ein beeindruckendes Beispiel zum Netzwerken und für Informationen von und für Betroffene sowie deren Angehörige und Freunde.“















