Einmal im Jahr versammeln sich die Führungskräfte der Feuerwehren im Landkreis Bamberg, um Bilanz zu ziehen, aktuelle Entwicklungen zu besprechen und den Blick nach vorn zu richten.
Die gemeinsame Kommandanten-Dienstversammlung und Vollversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Bamberg fand in diesem Jahr in der festlich geschmückten Schulturnhalle in Frensdorf statt. Rund 280 Kommandantinnen und Kommandanten, Feuerwehrvorstände und Gäste aus Politik, Polizei und Hilfsorganisationen folgten der Einladung. Kreisbrandrat Thomas Renner führte souverän durch den Abend und begrüßte die Teilnehmenden zu einer Veranstaltung, die einmal mehr zeigte, wie stark und engagiert die Feuerwehrfamilie im Landkreis zusammensteht.
Ein Abend voller Höhepunkte und Emotionen
Schon im Außenbereich erwartete die Gäste eine kleine Ausstellung mit Fachhändlern und neuen Einsatzfahrzeugen. Besonders im Fokus: das neue Mittlere Löschfahrzeug (MLF) der Feuerwehr Pommersfelden-Limbach, das als technisches Highlight vorgestellt wurde. Nach der offiziellen Begrüßung durch Kreisbrandrat Renner richtete Landrat Johann Kalb persönliche Worte an die Versammlung – seine letzte Ansprache als Landrat. In seinem Rückblick würdigte er die Arbeit der Feuerwehren in den vergangenen Jahren und erinnerte an wichtige Projekte wie die Anschaffung der Wechsellader-Flotte, den Aufbau des Katastrophenschutzlagers und die Modernisierung des Atemschutzzentrums. Der geplante Neubau des Zentrums für Brand- und Katastrophenschutz befinde sich bereits auf der Zielgeraden. Auch Bürgermeister Jakobus Kötzner, Gastgeber der Veranstaltung und selbst engagierter Feuerwehrmann, begrüßte die Anwesenden herzlich. Für ihn hatte der Abend eine besondere Bedeutung, da er im kommenden Frühjahr sein Amt niederlegen wird.
Zahlen, Daten und Berichte aus erster Hand
Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Jahresberichte der Kreisbrandinspektion. Die Fachbereiche Recht, Einsatzvorbereitung, Beschaffung, Katastrophenschutz, Digitalfunk, Drohne, Versicherung und Unfallschutz gaben umfassende Einblicke in ihre Arbeit. Der Einsatzverlauf 2024 zeigte ein insgesamt ruhiges Jahr ohne große Schadenslagen. Auffällig war jedoch eine Zunahme von Einsätzen im Zusammenhang mit Kohlenmonoxid-Austritten in Pelletslagern sowie mehrere Fischsterben in Gewässern des Landkreises. Ein weiterer Programmpunkt war der praxisnahe Fachvortrag von Florian Wendel, Fachbereichsleiter ‚Öffentliche Sicherheit und Ordnung‘ im Landratsamt. Er erläuterte die rechtlichen und organisatorischen Aspekte bei Kommandantenwahlen – ein Thema, das auf großes Interesse stieß.
Die beeindruckenden Kennzahlen des vergangenen Jahres zeigen die enorme Leistungsfähigkeit der Feuerwehren im Landkreis Bamberg:
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2.518 Einsätze wurden 2024 bewältigt
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182 aktive Feuerwehren sind aktuell im Landkreis im Einsatz
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77 Kinderfeuerwehren und 126 Jugendfeuerwehren sichern den Nachwuchs
Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der Feuerwehren als tragende Säule des Bevölkerungsschutzes.
Ehrungen und Dank für jahrzehntelangen Einsatz
Ein besonders emotionaler Moment war die Aufnahme der ausgeschiedenen Kreisbrandmeister Siegfried Kormann und Willi Eberlein in die Ehrenkreisbrandinspektion. Mit großem Applaus und Anerkennung würdigten die Anwesenden ihren langjährigen und engagierten Dienst. Im weiteren Verlauf berichteten die Fachbereiche über laufende Projekte in den Bereichen Fahrzeugbeschaffung, Ausbildung, Vorbeugender Brandschutz und Katastrophenschutz – Themen, die für die Zukunft der Feuerwehren entscheidend bleiben.
Stabile Finanzen und gute Zusammenarbeit
KBI Friedrich Riemer präsentierte einen soliden Kassenbericht, der von den Prüfern bestätigt wurde. Die Kassenführung wurde als einwandfrei bewertet, und die Vorstandschaft erhielt einstimmig Entlastung. Ein besonderer Dank galt der Feuerwehr Frensdorf sowie den Vertreterinnen und Vertretern des Inspektionsbereichs 5, die für die hervorragende Organisation der Versammlung sorgten. Die reibungslose Durchführung unterstrich die starke Gemeinschaft und das Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten.
Abschluss mit Tradition und Gemeinschaftsgeist
Zum Ende des Abends richtete Kreisbrandrat Thomas Renner den Blick nach vorne. Mit den Worten „Einer für alle, alle für einen – Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ schloss er die Versammlung und erinnerte damit an den Grundgedanken, der die Feuerwehren seit jeher verbindet: Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Verantwortung. Der Abend in Frensdorf zeigte eindrucksvoll, dass die Feuerwehren im Landkreis Bamberg nicht nur bestens aufgestellt, sondern auch tief in der Gemeinschaft verwurzelt sind – ein starkes Fundament für die Zukunft.












