In einem intensiven Halbfinalspiel beim VIMODROM TOP FOUR setzten sich die Oberfranken am Samstagabend mit 76:63 (35:31) gegen die SKYLINERS FRANKFURT durch. Damit steht das Team von Head Coach Anton Gavel am Sonntag im großen Endspiel gegen den SYNTAINICS MBC und hat die Chance, den prestigeträchtigen Pokal nach Freak City zu holen. Der Sieg gegen die Hessen war kein Selbstläufer, aber ein verdienter Erfolg, der einmal mehr die defensive Stärke und den unbedingten Siegeswillen der Bamberger Mannschaft zeigte.
Bester Werfer: Ibi Watson führt Bamberg zum Sieg
Mit 20 Punkten avancierte Ibrahim ‚Ibi‘ Watson zum Topscorer der Partie und zeigte insbesondere in der zweiten Halbzeit seine Klasse. Unterstützt wurde er von Ronaldo Segu und KeyShawn Feazell, die beide jeweils 16 Zähler zum Sieg beitrugen. Auf Seiten der SKYLINERS war Jordan Theodore mit 13 Punkten der erfolgreichste Schütze, doch gegen die aggressive Bamberger Defense fand Frankfurt nur selten die richtigen Mittel.
Spielerstimmen zum Einzug ins Finale
Nach dem Spiel sprach Bamberg-Center Filip Stanić im Dyn-Interview über die Bedeutung des Finaleinzugs:
„Es fühlt sich gut an im Finale zu stehen. Wir haben heute alles gegeben, um das zu erreichen. Ich selbst stand noch nie in einem Pokalfinale, aber Bamberg hat eine große Vergangenheit mit vielen Meisterschaften und auch vielen Pokalsiegen und ich hoffe, wir bringen den Pokal mit nach Hause.“
Auch Ibi Watson zeigte sich zufrieden, mahnte aber zur Konzentration:
„Es fühlt sich großartig an, aber wir haben noch mehr Arbeit hier zu erledigen und noch ein Spiel zu spielen. Mit dem MBC geht es gegen ein sehr starkes Team, das sich hier in eigener Halle natürlich besonders wohlfühlt. Wir haben in dieser Saison schon mehrfach gegen sie gespielt und sie geben immer ihr Bestes. Genauso gilt es für uns morgen unser Bestes zu bringen.“
Ein intensiver Spielverlauf – Viertel für Viertel
Erstes Viertel: Bamberg legt den Grundstein
Beide Teams begannen nervös, was sich in einigen Fehlwürfen und Turnovern zeigte. Erst nach knapp zwei Minuten brachte Noah Locke Bamberg mit einem Korbleger erstmals auf die Anzeigetafel. Doch die Frankfurter SKYLINERS, angetrieben von Jordan Theodore und David Muenkat, fanden früh ihren Rhythmus von der Dreierlinie und gingen mit 6:4 in Führung. Bamberg reagierte prompt: Ronaldo Segu übernahm Verantwortung und erzielte sieben schnelle Punkte, darunter ein Dreier, der das Spiel drehte (13:9). Bis zum Ende des ersten Viertels setzten sich die Bamberger dank eines kleinen Runs von Ibi Watson und KeyShawn Feazell zweistellig ab (23:12). Ein Dreier von Frankfurts Marcus Domask verkürzte auf 25:13 – der erste Abschnitt gehörte dennoch klar den Oberfranken.
Zweites Viertel: Frankfurt kämpft sich heran
Bamberg eröffnete den zweiten Spielabschnitt mit einem Dreier von Feazell, doch die Frankfurter fanden zunehmend besser ins Spiel. Mit einem 8:0-Lauf binnen 80 Sekunden verkürzten die Hessen auf 30:28 und zwangen Anton Gavel zur Auszeit. Bambergs Antwort war ein Dunk von Filip Stanić sowie ein Korbleger von Kyle Lofton, die den Vorsprung wieder auf sieben Punkte ausbauten. Allerdings blieb die Partie nun eng, und ein Dreier von Kamaka Hepa kurz vor der Halbzeit-Sirene sorgte für einen knappen 35:31-Pausenstand.
Drittes Viertel: Watson übernimmt das Kommando
Nach dem Seitenwechsel kam Bamberg mit neuem Elan aus der Kabine. Angeführt von Ibi Watson, der gleich fünf schnelle Punkte erzielte, setzten sich die Baskets auf 42:31 ab. Ein kurzer Schreckmoment folgte, als Ronaldo Segu nach einem unglücklichen Ellenbogentreffer von Brandon Horvath benommen das Spielfeld verlassen musste – doch vier Minuten später war der Spielmacher wieder zurück. Frankfurt kämpfte tapfer und verkürzte durch einen Dreier von Jacob Knauf auf 52:45 (28.), doch Bamberg hielt den Gegner mit starken Aktionen am offensiven Brett auf Abstand. Nach zwei Freiwürfen von KeyShawn Feazell ging es mit einer 58:49-Führung ins Schlussviertel.
Viertes Viertel: Bambergs Defense entscheidet das Spiel
Der letzte Abschnitt begann zäh – beide Teams verteidigten hart, und in den ersten drei Minuten fielen nur wenige Punkte (60:53/34.). Doch dann folgte die entscheidende Phase: Ein 11:0-Lauf der Bamberg Baskets, gekrönt von einem Watson-Dreier und mehreren Fastbreak-Punkten, brachte die Vorentscheidung (71:53/37.). Frankfurt konnte dem nichts mehr entgegensetzen, und Bamberg spielte den Vorsprung souverän nach Hause. Mit 76:63 sicherte sich die Gavel-Truppe den Einzug ins Finale und ließ sich von den über 500 mitgereisten Fans aus Freak City feiern.
Trainerstimmen: Respekt auf beiden Seiten
Denis Wucherer, Head Coach der SKYLINERS, zollte dem Gegner Respekt:
„Gratulation an Anton und sein Team! Das erste Halbfinale war ein flottes Hin und Her, während das zweite eher zäher Natur war. Das war allerdings keine große Überraschung, denn so verlief auch schon das erste Spiel in der regulären Saison zwischen Bamberg und uns. Bamberg versteht es vor allem, uns in der Verteidigung das Leben schwer zu machen. Uns fehlt derzeit ein wenig die Substanz, um offensiv Lösungen zu finden.“
Anton Gavel war mit der Leistung seines Teams zufrieden:
Es war das Spiel, so wie wir es haben wollten. So im 60er/70er-Bereich ist es, wo wir uns am wohlsten fühlen und auch die größten Chancen haben, ein Spiel zu gewinnen. Wenn wir mit unserem Gegner versuchen Run & Gun zu spielen, dann sehen wir schlecht aus. Das haben wir erst vor ein paar Tagen erlebt. Wir sind heute auch recht aggressiv zum Korb gegangen und so auch dann auch oft an die Freiwurflinie gekommen. Es war gut, dass wir eben nicht nur von außen geworfen haben, sondern versucht haben, an die Linie zu kommen. Auch wenn es dann knapper geworden ist, haben wir offensiv mehrere gute Entscheidungen getroffen. Jetzt sind wir extrem froh, dass wir im Finale stehen, und jetzt gilt unsere volle Konzentration auf morgen.“
Ausblick: Das große Finale wartet!
Am Sonntag um 16:00 Uhr kommt es nun zum Showdown: Die Bamberg Baskets treffen im Pokal-Endspiel auf den SYNTAINICS MBC, der sich überraschend mit 95:93 gegen den FC Bayern München durchgesetzt hat. Dyn überträgt das Finale live, ebenso der Stream des Bayerischen Fernsehens. Freak City fiebert dem möglichen Pokaltriumph entgegen – und Bamberg ist bereit, Geschichte zu schreiben!